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Gewagte Akte

14. Dezember 2006

Gewagte Mädchenakte von Meister Rodin werden in Paris gezeigt. Um Autodesign in über 100 Jahren geht es im italienischen MART-Museum. Gegenwartskunst aus den Niederlanden und Deutschland gibt es hingegen in Den Haag.

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'Die Maske' von Elke Krystufek
'Die Maske' von Elke Krystufek

Große Rodin-Ausstellung in Paris

Nackt und erotisch (Quelle: Rodin-Museum)
Nackt und erotischBild: Musee Rodin

Rodin war vor allem einer der bedeutendsten französischen Bildhauer. Von besonderem Rang sind jedoch auch seine äußerst erotischen aquarellierten Zeichnungen und Radierungen. Unter dem Titel "Rodin. Die Figuren des Eros" zeigt das Pariser Rodin-Museum rund 140 grafische Werke des Künstlers (1874-1947) sowie fünf Skulpturen, die zwischen 1890 und 1917 entstanden sind. Die Werke stellen gewagte Mädchenakte dar. "Diese Ausstellung stellt die Frage nach der Grenze von Nacktheit und den ästhetischen Herausforderungen von Erotismus", heißt es in der Ankündigung. Die Ausstellung dauert bis zum 18. März 2007.

Täglich außer Montag 9.30 bis 16.45 Uhr.

Mythos Auto

Ein Leckerbissen für Fans schneller Motoren und schnittiger Autos ist jetzt im Museum für moderne und zeitgenössische Kunst, kurz MART, im norditalienischen Rovereto zu sehen. Die Ausstellung "Mythos Auto. Geschichte, Zukunft und Technologie des Automobil-Designs" umfasst 70 historische Modelle, vom Fiat Turbina aus dem Jahr 1954 über den Jaguar E-Type Coupé bis hin zum Volkswagen Golf GTI. Weitere vertretene Marken sind Alfa Romeo, Chrysler, Bugatti und Ferrari, aber auch historische Exemplare wie Messerschmitt, NSU oder Studebaker. Die Schau umfasst Kultobjekte von 1886 (Benz "Dreirad") bis heute, die teilweise erstmals öffentlich zu sehen sind. Zudem sind Originalzeichnungen und futuristische Prototypen zu bewundern, die aus den Archiven der Autohäuser sowie aus Privatsammlungen stammen. Die Ausstellung bleibt bis zum 1. Mai 2007 geöffnet.

Montag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr, Freitag 10 bis 21 Uhr, vom 15. Januar an freitags geschlossen.

Barockbaumeister Fischer von Erlach

Kaum ein Baumeister hat das barocke Gesicht Österreichs so stark geprägt wie Johann Bernhard Fischer von Erlach (1656-1723). Er gestaltete in Wien die Karlskirche und den ersten Bau von Schloss Schönbrunn, in Salzburg die Kollegienkirche und Schloss Klessheim, im Wallfahrtsort Mariazell den berühmten Hochaltar. Zum 350. Geburtstag widmet seine Geburtsstadt Graz dem Barockbaumeister nun eine Ausstellung im Stadtmuseum. Bis zum 15. April 2007 sind unter dem Titel "Fischer von Erlach 1656-2006" in vier Räumen zentrale Arbeiten zu sehen. Die Schau setzt dabei nicht allein auf Entwürfe und Stiche, sondern inszeniert die Bauwerke mit Licht und Ton und will so auch eine neue Wahrnehmung der bekannten Bauwerke möglich machen.

Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr, Donnerstag bis 20 Uhr.

Schätze aus Kabul in Paris

'Spirit of Flowers' aus dem Museum Kabul (Quelle: Guimet)
'Spirit of Flowers' aus dem Museum KabulBild: Musée national des Arts asiatiques-Guimet - RMN

Das Pariser Asien-Museum "Guimet" zeigt herrliche Kunstobjekte aus dem staatlichen Museum in Kabul, das nach 20 Jahren wieder aufgebaut wurde. Unter dem Titel "Afghanistan, wiedergefundene Schätze" sind 220 Exponate aus vier großen archäologischen Ausgrabungsstätten zu sehen, die Zeugen eines Kulturaustauschs zwischen der indischen und skythischen Welt, China und dem Mittelmeer sind. Die alexandrinischen Gläser, chinesischen Lackarbeiten, Juwelen und das indische Elfenbein stammen unter anderem aus dem 60 Kilometer nördlich von Kabul liegenden Begram. Die Ausstellung ist bis zum 30. April 2007 zu sehen.

Täglich außer Dienstag 10 bis 18 Uhr.

Fluss der Logik

Die Künstlerin als Museumsforscherin: Das Wiener Museum für angewandte Kunst (MAK) hat die Wiener Malerin und Performerin Elke Krystufek für ein ungewöhnliches Ausstellungsprojekt eingeladen. Die 36-jährige Künstlerin erforschte ein Jahr lang das Haus mit seiner Geschichte und seinen Beständen und suchte Verbindungen zum eigenen Werk. Entstanden ist die Ausstellung "Liquid Logic. The Height of Knowledge and the Speed of Thought", die bis zum 1. April 2007 zu sehen ist. Als "Dreidimensionale Collage" beschreibt Kuratorin Tulga Beyerle die Schau. Krystufek schafft darin mit Hilfe von Exponaten etwa aus der Textil-, Mode- und Schmucksammlung Installationen zu zentralen Themen ihrer eigenen Arbeit wie Sexualität, Religion oder Macht. In Fotografien, Selbstbildnissen oder auf die Wände gemalten Statements kommentiert Krystufek auch das Verhältnis des Künstlers zur Institution Museum.

Dienstag 10 bis 24 Uhr, Mittwoch bis Sonntag 10 bis 18 Uhr.

Elke Krystufek: Ausstellungsansicht (Quelle: MAK)
Elke Krystufek: AusstellungsansichtBild: Christian Saupper/MAK, 2006

Vergleich in Den Haag

Das Gemeindemuseum in Den Haag hat jeweils drei junge deutsche und niederländische Maler zu einem Vergleich ihrer Werke eingeladen. Herausgekommen ist "Schilderkunst Nederland - Deutschland Malerei" - eine fesselnde Darstellung aktueller neo-romantischer und neo-realistischer Tendenzen. Dunkle, enge Räume von Matthias Weischer (D), zurzeit ein Star im internationalen Kunsthandel, hängen albtraumhaften Visionen von Aaron van Erp (NL) gegenüber. Eine Art Gruft verstärkt die surreale Atmosphäre der Werke von Martin Eder (D), daneben ein Raum für die nur sparsam angedeuteten Figuren van Rezi van Lankveld (NL). Schließlich die mit fast Furcht einflössenden Perspektiven festgehaltenen kritischen Blicke auf bedrückende Stadtlandschaften von Tjebbe Beekman (NL) und David Schnell (D). Die Ausstellung in der kleinen Abteilung für aktuelle Kunst (GEM) des Gemeindemuseums ist noch bis zum 21. Januar 2007 zu sehen.

Dienstag bis Sonntag 12 bis 18 Uhr.