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Telekom Baskets gewinnen Champions League

15. Mai 2023

Der Basketball-Bundesligist Telekom Baskets Bonn sichert sich den ersten Titel der Vereinsgeschichte - und legt damit den Ruf des "ewigen Zweiten" ab.

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Die Mannschaft der Telekom Baskets Bonn bejubelt den Gewinn der Champions Leauge, ein Spieler reckt den Pokal in die Höhe, im Hintergrund regnet es goldenes Konfetti.
Grenzenloser Jubel der Telekom-Baskets Bonn über den ersten Titel des KlubsBild: J. Wolter/IMAGO

Timothy Neocartes Shorts, den alle nur TJ Shorts rufen, dribbelte in den letzten Sekunden die Uhr herunter, nach der Schlusssirene nahm er den Ball in die Hände, sank zu Boden und ließ seinen Tränen freien Lauf. Wenig später war der 1,75 Meter kleine Spielmacher der Telekom Baskets Bonn unter seinen Mitspielern begraben. Sie wussten, bei wem sie sich zu bedanken hatten. Mit 29 Punkten führte Shorts das Bonner Team zum 77:70-Sieg gegen Hapoel Jerusalem im Endspiel des Final-Four-Turniers in Malaga in Spanien und damit zum Titel in der FIBA Basketball Champions League.

Nach fünf verlorenen deutschen Meisterschafts-Finals und drei ebenfalls verlorenen Pokalendspielen holten sich die Bonner zum ersten Mal in ihrer 28-jährigen Vereinsgeschichte einen Titel.

Wertvollster Spieler des Turniers und der Saison

"Das sind die Momente, für die jeder Basketballer lebt. Das sind die Momente, auf die du vom ersten Tag im Sommer an hinarbeitest", sagte Shorts nach der Partie. "Das fühlt sich gerade nicht echt an." Unglaublich mutet auch die bisherige Saison von Shorts selbst an: In der Basketball-Bundesliga wurde der US-Amerikaner zum wertvollsten Spieler (Most Valuable Player - MVP) gekürt. Am Tag vor dem Europapokal-Endspiel erhielt Shorts die MVP-Auszeichnung auch für die bisherige Saison in der Champions League. Und nach dem Endspielerfolg wurde der Spielmacher zum besten Akteur des Finalturniers ausgezeichnet. Nach 21 Zählern beim 69:67-Halbfinalsieg gegen den Gastgeber Malaga ließ Shorts 29 Punkte im Finale folgen, in der siebenjährigen Geschichte des Wettbewerbs hat kein Spieler in einem Endspiel mehr gepunktet.

Trotz der Galavorstellung seines Spielmachers stellte Bonns finnischer Cheftrainer Tuomas Iisalo das Team heraus. "Ich denke nicht, dass es ein besseres Kollektiv im europäischen Basketball gibt", sagte Iisalo, für den es auch der erste Titel seiner Karriere ist. "Ich freue mich schon jetzt darauf, wenn wir uns in 20 Jahren wiedersehen und uns auf den Bahamas betrinken."

Fünfter Titel für einen deutschen Klub

Die FIBA Champions League ist deutlich schwächer besetzt als die vom Weltverband unabhängige Königsklasse EuroLeague. Es war der fünfte Europapokaltitel für eine deutsche Vereinsmannschaft. Zuvor hatte Alba Berlin den Korac-Cup (1995) gewonnen, der Mitteldeutsche BC die FIBA EuroCup Challenge (2004), die BG Göttingen die EuroChallenge (2010) und die Fraport Skyliners den FIBA Europe Cup (2016).

Zeit zum Feiern haben die Bonner nicht. Am Mittwoch beginnen die Playoffs in der Bundesliga. Der frischgebackene Europapokalsieger empfängt die Niners Chemnitz zum ersten Viertelfinalspiel. Das Bonner Team, das die reguläre Saison vor ALBA Berlin und dem FC Bayern München als Tabellenerster abgeschlossen hat, muss Werbung in eigener Sache machen. Der Telekom-Konzern hat für 2024 seinen Ausstieg als Sponsor angekündigt. 

sn/asz (dpa, sid)