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Bayer bitter, München spaziert

Jens Krepela (mit sid/dpa)29. September 2015

Bayer Leverkusen überrascht beim Titelverteidiger FC Barcelona und führt bis in die Schlussphase. Dann erlebt die Werkself zwei bittere Minuten. Der FC Bayern München lässt dagegen überhaupt keine Spannung aufkommen.

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UEFA Champions League FC Barcelona - Bayer 04 Leverkusen
Bild: Reuters/S. Perez

Bayer Leverkusen hat eine historische Überraschung beim FC Barcelona verpasst. 80 Minuten lang lieferte die Werkself beim Titelverteidiger eine couragierte Leistung und führte verdient mit 1:0 durch einen Treffer von Innenverteidiger Kyrgiakos Papadopoulos (22. Minute). Stümer Javier Hernandez vergab sogar die Riesenchance zur 2:0-Führung (50.). Das rächte sich auf bittere Art und Weise. Mit einem Doppelschlag drehte Barça die Partie (80./82.), und ging mit dem 2:1 (0:1) am Ende als etwas unverdienter Sieger vom Platz.

Der FC Bayern München ist dagegen auf Kurs. Der Platz auf der Anzeigetafel in der Münchener Arena wurde schon nach einer halben Stunde knapp: Douglas Costa, Mario Götze und zweimal Robert Lewandowski waren dort notiert. Die Münchener führten locker mit 4:0 und die Partie gegen die hoffnungslos unterlegenen Kroaten von Dinamo Zagreb war entschieden. In der zweiten Hälfte ließen es die Bayern deutlich ruhiger angehen. Lewandowksi traf noch einmal zum auch in der Höhe völlig verdienten 5:0 (4:0)-Erfolg.

Leverkusen beginnt aggressiv und offensiv

UEFA Champions League FC Barcelona - Bayer 04 Leverkusen (REUTERS/Sergio Perez)
Innenverteidiger im Torglück: Papadopoulos bejubelt seinen TrefferBild: Reuters/S. Perez

Die erste Heimniederlage des FC Barcelona in der Königsklasse seit dem 1. Mai 2013 lag lange in der Luft in Camp Nou. Die Elf von Bayer-Coach Roger Schmidt setzte die Spanier von Beginn an unter Druck. Ohne die Kreativität des verletzten Superstars Lionel Messi hatte Barça zwar viel Ballbesitz, tat sich aber sehr schwer gefährliche Aktionen zu setzen. Die gelangen den Leverkusenern durch Hernandez und Kevin Kampl. In dieser Phase gelang Papadopoulos der Führungstreffer: Nach einer Ecke von Hakan Calhanoglu gingen Jérémy Mathieu und Luis Suárez nicht zum Kopfball, der frühere Gladbacher Keeper Marc-André ter Stegen blieb wie angewurzelt auf der Linie, sodass der Grieche problemlos einköpfen konnte. Mit einem besseren Reflex entschärfte ter Stegen einen guten Schuss aus kurzer Distanz von Karim Bellarabi (36.). So richtig brenzlig wurde es für Leverkusen im ersten Durchgang nur einmal, als Neymar den Pfosten traf und Papadopoulos anschließend den Schuss von Sandro auf der Linie klärte (37.). Von Neymar, der wegen einer Schwalbe auch die Gelbe Karte sah, ging noch die größte Gefahr aus.

Nach der Pause verpasste Leverkusen die entscheidende Möglichkeit: Bellarabi brachte den Ball flach in die Mitte zu Hernandez, der setzte das Leder jedoch fast unbedrängt weit übers Tor. Dass sich dieser Fehler später so bitter rächen würde, konnte noch keiner ahnen. Leverkusen verteidigte konzentriert und schien die Partie im Griff zu haben. Der FC Barcelona verlor zudem einen weiteren Star: Nach einer guten Stunde musste Andrès Iniesta verletzt ausgewechselt werden. Doch die Schlussoffensive des FC Barcelona brachte die Wende. Beim Ausgleich half noch der Zufall etwas mit, Sergi Roberto traf per Abstauber (80.). Direkt im Anschluß jedoch kombinierte der Titelverteidiger zu schnell für die kurzzeitig geschockten Leverkusener und Suárez traf per Rechtsschuss zielgenau in den Winkel zum 2:1-Endstand. Dementsprechend ernüchtert fiel auch das Fazit von Bayer-Kapitän Lars Bender aus: "Wir waren nah dran, für eine kleine Sensation zu sorgen. Wir sind es zum Teil selbst Schuld. Die Konter hätten wir seriöser durchspielen müssen. Barcelona hat eine enorme Qualität, alles lässt sich nicht vermeiden. Es ist bitter, in so kurzer Zeit zwei Tore zu kassieren."

Bayern auch ohne Müller dominant

UEFA Champions League FC Bayern München - Dinamo Zagreb (REUTERS/Michael Dalder)
Mittelstürmer mit Torgarantie: Lewandowski erneut mit DreierpackBild: Reuters/M. Dalder

Bayern Coach Pep Guardiola gönnte Thomas Müller und Xabi Alonso eine Pause auf der Bank. Ihr Fehlen machte sich aber im Spiel das Rekordmeisters nicht bemerkbar. Gegen sehr defensive und passive Gäste von Dinamo Zagreb drückten die Hausherren sofort aufs Tempo. "Wenn man von Anfang an konzentriert spielt und und seine Torchancen auch noch macht - dann ist das Spiel nach einer halben Stunde gegessen", fasste Kapitän Philipp Lahm das Spielgeschehen zusammen.

Douglas Costa eröffnete mit einem satten Schuss ins kurze Eck den Torreigen (13.). Lewandowski (22./28./55. Minute) und Mario Götze (25.) machten vor 70.000 Zuschauern mit ihren Toren den Klassenunterschied. Zur nächsten Lewandowski-Show meinte Lahm schmunzelnd: "Den brauchst du nicht zu kitzeln. Eine unglaubliche Woche!" Das 5:0 nach einem coolen Heber war Lewandowskis 26. Champions-League-Treffer in seinem 42. Spiel. Auch Sturmkollege Müller durfte schließlich noch etwas mitspielen, er wurde nach einer knappen Stunde eingewechselt.

Am Mittwoch müssen die anderen beiden Clubs aus der Bundesliga in der Königsklasse ran: Borussia Mönchengladbach empfängt Manchester City und der VfL Wolfsburg muss bei Manchester United antreten.

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