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Bayern dreht Spiel gegen BVB

Calle Kops (sid/dpa)1. November 2014

Der FC Bayern ringt Dortmund nieder, Wolfsburg setzt seine Siegerserie in der Fußball-Bundesliga fort. Leverkusen verliert am 10. Spieltag beim HSV und Werder feiert seinen ersten Saison-Erfolg.

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Bayern Münchens Arjen Robben bejubelt seinen verwandelten Foulelfmeter (Foto: Adam Pretty/Bongarts/Getty Images)
Bild: Adam Pretty/Bongarts/Getty Images

Der FC Bayern hat sich bei seinem Alleingang durch die Fußball-Bundesliga auch von Borussia Dortmund nicht stoppen lassen. Robert Lewandowski (72. Minute) und Arjen Robben (86./Foulelfmeter) wendeten beim 2:1 (0:1) gegen den nur eine Halbzeit ebenbürtigen BVB die Partie zu einem verdienten Sieg des Rekordmeisters. Marco Reus (31.) hatte die Gäste in Führung gebracht. Die Bayern führen die Eliteklasse nach zehn Spieltagen weiter unangefochten an, die Dortmunder stecken auf dem drittletzten Tabellenrang fest. Für den BVB war es die fünfte Niederlage in der Bundesliga nacheinander. Dortmunds Trainer Jürgen Klopp meinte im Anschluss: "Es ist hart, weil wir viel investiert, die beste erste Halbzeit seit langem gespielt und trotzdem nichts bekommen haben. Daran haben wir zu knabbern, auch wenn der Druck irgendwann zu groß wurde und die Niederlage nicht unverdient war. Unsere Lage ist momentan alles andere als gut, wir haben viele Baustellen."

Das Duell entwickelte sich von Beginn an zu einer höchst attraktiven Partie. Die 71.000 Zuschauer in der ausverkauften Arena konnten gute Torchancen und feine Spielzüge am Fließband bestaunen. Von einem großen Qualitätsunterschied angesichts von bislang 14 Punkten Abstand in der Tabelle war in der ersten Halbzeit nichts zu sehen. Nach der Pause war der FCB allerdings klar überlegen. Dortmund versuchte, sich zum Auswärtspunkt zu zittern und durfte sich bei Torwart Roman Weidenfeller bedanken, der einige glänzenden Paraden zeigte.

Dortmunds Marco Reus köpft das 1:0 für den BVB (Foto: REUTERS/Michaela Rehle)
Marco Reus bringt den BVB in FührungBild: Reuters/Michaela Rehle

Die Münchner versuchten, über die bekannten sicheren Ballstafetten in aussichtsreiche Schussposition zu kommen. Der BVB, der sein strahlendes Champions-League-Gesicht zeigte und nicht so enttäuschend wie bei den jüngsten vier Liga-Niederlagen auftrat, strebte dem Tor von Manuel Neuer mit schnellen Pässen entgegen. Beide Teams zeigten sich offensivfreudig.

Im Bayern-Tor rettete Neuer zunächst stark gegen Pierre-Emerick Aubameyang (30.), eine Minute später war aber auch der Welttorhüter dann machtlos. Shinji Kagawa setzte den pfeilschnellen Aubameyang auf dem rechten Flügel perfekt in Szene, der mustergültig auf Reus flankte. Der Nationalspieler sorgte mit seinem Kopfball für das erste Neuer-Gegentor nach 688 Liga-Minuten. Nach der Pause wurden Entlastungsangriffe der Dortmunder zur Seltenheit, Bayern blieb brandgefährlich. Nur knapp vergab Medhi Benatia (64.) den längst verdienten Ausgleich. Für den sorgte Lewandowski mit seinem unhaltbaren Distanzschuss. Als Franck Ribéry dann von Neven Subotic gefoult wurde, ließ sich Robben die Chance nicht nehmen.

Wolfsburg nun schon Tabellenzweiter

Die Stuttgarter Georg Niedermeier (l.) und Christian Gentner (r.) versuchen den Wolfsburger Ivan Perisic zu stoppen (Foto: Micha Will/Bongarts/Getty Images)
Niedermeier (l.) und Gentner (r.) wollen Perisic stoppenBild: Micha Will/Bongarts/Getty Images

Unterdessen setzte der VfL Wolfsburg seinen Siegeszug fort und bleibt Spitzenreiter Bayern München auf den Fersen. Die bärenstarken Wölfe gewannen am 10. Spieltag der Fußball-Bundesliga beim VfB Stuttgart mit 4:0 (2:0) und feierten damit ihren fünften Sieg in Folge. Das gab es zuletzt in der Saison 2008/09 - am Ende der Spielzeit wurde der VfL Meister. Für Dieter Hecking war es gleichzeitig der 100. Erfolg als Bundesliga-Trainer.

Ivan Perisic (15., 88. Minute), Robin Knoche (45.+1) und Kevin de Bruyne (48.) trafen gegen die Schwaben, die nunmehr fünfmal in Folge gegen den VfL verloren haben. Klaus Allofs war nach dem deutlichen Erfolg seines VfL rundum zufrieden. "Sonst bin ich jemand, der immer das Haar in der Suppe findet, aber das wird schwer heute. Es war sehr gut", lobte der Manager den Auftritt der Wolfsburger.

HSV gelingt Befreiungsschlag

Matchwinner Rafael van der Vaart freut sich über seinen Treffer zum 1:0 für den Hamburger SV (Foto: TOBIAS SCHWARZ/AFP/Getty Images)
Matchwinner van der Vaart jubelt über sein 1:0Bild: Tobias Schwarz/AFP/Getty Images

Der Hamburger SV konnte seinen Bundesliga-Heimfluch nach 211 Tagen beenden. Die Hansestädter gewannen beim 1:0 (1:0) gegen Bayer Leverkusen erstmals seit dem 4. April vor heimischem Publikum und setzten sich dank des Befreiungsschlages ein wenig vom Tabellenende ab. Rafael van der Vaart (26.) erzielte in einem von beiden Seiten aggressiv geführten Spiel per Foulelfmeter den Siegtreffer. Anschließend meinte der HSV-Kapitän: "Es war nicht nur für mich persönlich eine Befreiung, sondern auch für die ganze Mannschaft. So zu kämpfen, war schon geil. Für uns war es wichtig, zu zeigen, dass wir hier die Chefs sind."

Der frühere HSV-Star Hakan Calhanoglu wurde schon bei der Vorstellung mit einem gellenden Pfeifkonzert begrüßt, bei seinem ersten Freistoß nach drei Minuten war der Lärm ohrenbetäubend. Der 20-Jährige war durch sein Wechsel-Theater nach Leverkusen in der Hansestadt in Ungnade gefallen.

Werder holt ersten Saison-Sieg

Mit Viktor Skripnik ist der Erfolg zu Werder Bremen zurückgekehrt. Bei seiner Trainer-Premiere in der Bundesliga führte der Nachfolger des entlassenen Robin Dutt den bisherigen Tabellenletzten zu einem 2:1 (1:1) beim FSV Mainz 05 und zum ersten Sieg im zehnten Saisonspiel. Matchwinner war der Argentinier Franco Di Santo, der in der 44. und 50. Minute traf. Werder verdiente sich den ersten Dreier durch leidenschaftlichen Einsatz. Mainz kassierte nach starkem Beginn und der frühen Führung durch den sechsten Saisontreffer von Shinji Okazaki (3.) die erste Heimniederlage der laufenden Runde.

Eigentor bringt Hannover den Sieg

Der Hannoveraner Joselu (l.) und der Frankfurter Alexander Maldung kämpfen um den Ball (Foto: Nigel Treblin/Bongarts/Getty Images)
Eintracht-Unglücksrabe Madlung (r.) und Joselu von 96Bild: Nigel Treblin/Bongarts/Getty Images

Ein Eigentor von Alexander Madlung bescherte Hannover 96 zwei Minuten vor dem Abpfiff einen kaum mehr für möglich gehaltenen Sieg gegen Eintracht Frankfurt. Durch den späten Treffer des Innenverteidigers ins eigene Netz verloren die Frankfurter mit 0:1 (0:0) bei 96 und warten nunmehr seit 1987 auf einen Sieg in Hannover. Die Gastgeber setzten sich in der Tabelle von Frankfurt ab. Die Eintracht kassierte vor den schweren Partien gegen die Spitzenteams aus München und Mönchengladbach bereits die vierte Pflichtspiel-Niederlage in Serie. Wer noch einmal in die Partien eintauchen will: hier geht es zum Liveticker.

Zum Auftakt des Spieltags hatte sich Schalke 04 zu einem mageren 1:0 (1:0) gegen den FC Augsburg gemauert. Die königsblaue Freude darüber wurde allerdings von Julian Draxlers schwerer Muskelverletzung getrübt. Der Mittelfeldakteur wird aller Voraussicht nach in diesem Jahr keine Spiele mehr für S04 und die Nationalmannschaft bestreiten können.

Abgeschlossen wird der Spieltag am Sonntag mit ausnahmsweise mal drei Partien: Zunächst empfängt Borussia Mönchengladbach das Team von 1899 Hoffenheim, anschließend treffen zeitgleich der 1. FC Köln und der SC Freiburg sowie der SC Paderborn und Hertha BSC aufeinander. Alle Ergebnisse und die Tabelle der Fußball-Bundesliga finden Sie hier.