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Bayern-Profi Ribéry verärgert über Kritiker

5. Januar 2019

Franck Ribery vom FC Bayern München sorgt mit einer Verbalattacke weit unter der Gürtellinie erneut für Aufregung. Der Franzose nimmt gegen seine Kritiker kein Blatt vor den Mund. Der Verein verhängt eine Geldstrafe.

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Franck Ribéry
Bild: picture-alliance/dpa/G. Kirchner

Der ehemalige französische Fußball-Nationalspieler und seine Ehefrau Wahiba setzten sich in den sozialen Netzwerken jeweils mit Texttafeln und einem vulgären Rundumschlag gegen seine Kritiker zur Wehr. Sie hatten seinen Restaurantbesuch am Freitagabend, bei dem er ein mit 24 Karat Blattgold überzogenes Ribeye-Steak für 1200 Euro verzehrte, in den sozialen Netzwerken unter anderem als dekadent oder unsensibel bezeichnet.

 Als Reaktion auf die Kritik hieß es bei Twitter und Instagram in französischer Sprache: "Beginnen wir mit den Neidern und Hatern, die durch ein löchriges Kondom entstanden sein müssen: F**** eure Mütter, eure Großmütter und euren gesamten Stammbaum." Er schulde den Menschen überhaupt nichts, war dort weiter zu lesen. Zudem habe er seinen Erfolg vor allem Gott, sich selbst und seinen Vertrauten, die an ihn geglaubt haben, zu verdanken: "Für die anderen, ihr seid nicht mehr als Kieselsteine in meinen Socken!" Es ließ sich zunächst nicht klären, ob der Fußballer die Aussagen selbst geschrieben hat.

Bayern verhängen Geldstrafe 

Bei seinem Club kam die Aktion nicht gut an. Ribery muss nach den heftigen Beleidigungen gegen seine Kritiker eine hohe Geldstrafe zahlen. Das kündigte Sportdirektor Hasan Salihamidzic im Trainingslager in Doha/Katar an. "Er hat Worte benutzt, die wir als FC Bayern München nicht akzeptieren können und die Franck als Vorbild und Spieler des FC Bayern nicht benutzen darf. Ich habe lange mit Franck gesprochen und ihm mitgeteilt, dass er eine hohe Geldstrafe bekommen wird", sagte Salihamidzic. Ribery habe die Strafe akzeptiert. Über die genaue Höhe, wollte sich der Sportdirektor nicht äußern. "Wir haben beim FC Bayern nie über solche Zahlen gesprochen, aber sie wird sehr hoch ausfallen."

Dennoch zeigte Salihamidzic aber auch Verständnis für die Entgleisung des Franzosen. "Er hat nichts bezahlt, er wurde eingeladen. Weil das falsch dargestellt wurde, wurde Franck aufs Übelste beschimpft und beleidigt. Aber nicht nur Franck, sondern auch seine hochschwangere Frau, sein Kind und seine Mutter, die im Krankenhaus operiert wurde. Daraufhin hat sich Franck vor seine Familie gestellt, sich gewehrt und die Familie verteidigt. Da hat er jedes Recht zu, da unterstütze ich den Spieler auch", sagte Salihamidzic, fügte aber an: "Leider ist ihm das in einem Punkt total entgleist."

Ribéry beklagt ungerechte Behandlung

Zudem teilte er auch gegen die Medien kräftig aus, die über seinen vom ihm selbst veröffentlichen Restaurantbesuch berichtet hatten. "Was die Pseudo-Journalisten angeht, die immer nur negativ über mich und meine Taten berichtet haben. Wenn ich etwas spende (denn man hat mir beigebracht, auch zu geben, wenn ich viel bekomme) - warum berichtet dann kein einziges großes nationales Medium davon?" Er fühle sich von den Journalisten ungerecht behandelt.

Ribery hatte vor dem Trainingslager der Bayern in Katar, das am Freitag begonnen hatte, mit seiner Familie in Dubai Urlaub gemacht und im Restaurant Nusr-Et des türkischen Starkochs Nusret Gökce das teure Stück Fleisch mit der Gold-Verzierung gegessen. Für seinen Beitrag auf Instagram und Twitter hagelte es viel Kritik.

Nicht der erste Ausraster

Ribéry stand in dieser Saison nicht das erste Mal im öffentlichen Fokus. Im November hatte er den französischen TV-Reporter Patrick Guillou nach der 2:3 Niederlage gegen Borussia Dortmund attackiert, weil er sich durch diesen zu Unrecht kritisiert fühlte. Damals waren Bayern-Präsident Uli Hoeneß und Sportdirektor Hasan Salihamidzic als Friedensstifter im Einsatz. Auch in den Jahren zuvor hatte der Franzose vor allem auf dem Spielfeld mit Undiszipliniertheiten immer wieder auf sich aufmerksam gemacht.

jst/fab/cgn/ml (dpa, sid)