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Bayern tiefenentspannt - Bayer angespannt

Jan-Hendrik Raffler19. Oktober 2015

Bayern München gibt sich betont gelassen, Bayer Leverkusen steht mächtig unter Druck. Die Voraussetzungen der beiden deutschen Vertreter in den Champions-League-Spielen am Dienstag könnten unterschiedlicher kaum sein.

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Bayern Münchens Trainer Pep Guardiola mti der "Daumen Hoch" Geste zu den Fans. Foto: Reuters
Bild: Reuters/M. Rehle

Wieder London, wieder Arsenal - und wieder soll ein Sieg her: Nach einer Extra-Nacht am Ort des Champions-League-Triumphes von 2013 will der zur Zeit unschlagbar wirkende FC Bayern mit dem 13. Pflichtspielsieg in Serie den nächsten Schritt auf dem Weg zum Gruppensieg machen. "Wir wollen aus den beiden Spielen in London und beim Rückspiel in München Punkte mitnehmen, um dann das zu holen, was wir wollen: den Tabellenplatz eins", erklärte Karl-Heinz Rummenigge vor dem Königsklassen-Klassiker am Dienstag (20.45 Uhr MESZ) gegen den FC Arsenal. Der FC Bayern ist mit sechs Punkten und 8:0 Toren furios in die Gruppenphase gestartet. In einem "ersten Finale", erklärte FCB-Trainer Pep Guardiola, können wir fast die Qualifikation für das Achtelfinale erreichen." Klar denke man auch an den Titelgewinn zurück, bekannte Kapitän Philipp Lahm. "Aber ich erinnere mich auch an viele erfolgreiche Spiele gegen Arsenal in den letzten Jahren. Ich glaube, insgesamt verbinden wir alle viel Positives mit London."

Keine Bauchschmerzen

Im dritten Jahr nacheinander treffen die Münchner auf das Team um Weltmeister Per Mertesacker, der die Bayern aktuell als "noch schwerer schlagbar" ansieht. Die Zeiten, in denen der deutsche Rekordchampion mit Bauchschmerzen auf die Insel reiste, sind lange vorbei. Selbst die lange Verletztenliste von Franck Ribéry über Mario Götze bis hin zum noch nicht fitten Arjen Robben löst kein Stöhnen aus. Zumal es auch positive personelle Nachrichten gibt: Kingsley Coman ist nach muskulären Problemen wieder dabei. Turbo-Flügelmann Douglas Costa kehrt nach der Pause beim 1:0 in Bremen ins Team zurück. Und auch Defensivmann Javi Martinez meldete sich fit.

Anders als 2013 und 2014, als die Münchner das Team von Ewig-Trainer Arsène Wenger im Achtelfinale ausschalteten, geht es nun in einem Gruppenspiel zwischen Spitzenreiter und punktlosem Schlusslicht gegeneinander. "Um den Fehlstart zu korrigieren, brauchen wir eine sehr gute Leistung gegen ein Top-Team", erklärte Wenger, dessen Mannschaft sechs der vergangenen zwölf Heimspiele in der Champions League verlor. Arsenal zeigt in Liga und Königsklasse zwei Gesichter, was auch Rummenigge überrascht. "Ich weiß nicht, ob sie sich verzockt haben. Aber es ist eine Mannschaft, die Tabellenzweiter in der englischen Premier League ist. Ich denke, das ist Beweis genug, dass man die Mannschaft sehr, sehr ernst nehmen muss."

Christoph Kramer im Leverkusen-Trikot fährt sich mit der rechten Hand durch die Haare. Foto: Getty Images
Steht mit Bayer in der Champions League unter Druck: Christoph KramerBild: Getty Images/Bongarts/D. Grombkowski

"Die letzten Spiele waren ernüchternd"

Während die Bayern mit einem Sieg für das Achtelfinale planen könnten, wäre für Bayer Leverkusen das Erreichen der K.o.-Runde schon ein großer Erfolg. Gegen AS Rom ist Bayer nicht unbedingt der Favorit, zumal die Werkself aktuell ihren eigenen Ansprüchen weit hinterher hinkt. "Die letzten Spiele waren sehr ernüchternd, und wir haben auch nicht sehr gut gespielt. Wir vergeben zu viele hochkarätige Chancen. Gegen Rom müssen wir es wieder besser machen", sagt Bayer-Geschäftsführer Michael Schade und fordert ebenso wie Sportchef Rudi Völler mehr Konzentration vor dem Tor seines Ex-Klubs: "Wir gehen zu schludrig mit unseren Chancen um. Wir müssen effektiver werden, damit am Ende auch wieder was Zählbares für uns zu Buche steht."

Nach nur acht Treffern in neun Ligaauftritten und zuletzt drei Spielen ohne Sieg wissen auch die Protagonisten, was die Stunde geschlagen hat. "Dieses Spiel ist für uns eine große Chance Richtung Achtelfinale - aber dafür braucht es Tore", sagt Torwart Bernd Leno vor dem Duell mit der Tormaschine AS Rom, die mit 20 Treffern nach acht Spieltagen die erfolgreichste Offensive der Serie A stellt. Weltmeister Christoph Kramer lässt sich davon aber nicht schrecken: "Wir haben auch gegen Rom eine Chance und werden uns entsprechend präsentieren."

Beide Spiele lesen sie bei uns im DW-Livestream ab 20:30 Uhr MESZ.