Begegnung in Laos
11. Juli 2012Nach der Annäherung an die ehemaligen Feinde Vietnam und Birma nun also das benachbarte Laos. Clintons Besuch in dem kommunistischen Staat ist ein weiterer Schritt in dem Bemühen der Regierung von Präsident Barack Obama, wirtschaftlich und politisch wieder Einfluss in Südostasien zu gewinnen.
In der Hauptstadt Vientiane traf Clinton zunächst Ministerpräsident Thongsing Thammavong (im Bild rechts) sowie Außenminister Thongloun Sisoulith, der sie 2010 zu dem Besuch eingeladen hatte. Dabei soll es vor allem um die Folgen des Vietnam-Krieges gehen, darunter die noch immer spürbaren Auswirkungen der US-Angriffe mit dem Entlaubungsmittel "Agent Orange".
Gemeinsame Minenräumung
37 Jahre nach dem Ende des blutigen Konflikts, der sich über ganz Indochina ausbreitete, finden sich bis heute Blindgänger aus jener Zeit. Zur Diskussion steht hier ein gemeinsames Projekt zur Minenräumung.
Mit Blick auf das Engagement Chinas in Südostasien will Clinton zudem weitere Investitionsmöglichkeiten ausloten. Auch das in den Nachbarstaaten heftig umstrittene Staudammprojekt am Fluss Mekong soll zur Sprache kommen.
Lange Jahre war das Verhältnis zwischen den USA und Laos angespannt. Mit ihrem Bombardement während des Vietnam-Krieges wollten die USA die Nachschubwege des kommunistischen Nordvietnam durch das Land abschneiden. Dabei wurden laut Schätzungen 50.000 Menschen getötet oder verwundet.
Nach dem Krieg warf Washington Laos vor, vermisste US-Soldaten gefangen gehalten zu haben. Nach Jahren der allmählichen Annäherung normalisierten die USA 2004 die Handelsbeziehungen.
Zuletzt hatte der amerikanische Außenminister John Foster Dulles 1955 das Land besucht. Damals war Laos noch eine Monarchie.
uh/se (afp,ap)