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Belgien lässt Terror-Verdächtige wieder frei

2. Januar 2016

Die zu Neujahr befürchteten Terroranschläge sind ausgeblieben, in Belgiens Städten wird aber weiter intensiv kontrolliert. Sechs kürzlich festgenommene Verdächtigte sind indes alle wieder auf freiem Fuß.

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Patrouillen im Zentrum Brüssels (foto: dpa/Belga)
Patrouillen im Zentrum BrüsselsBild: picture-alliance/dpa/T. Roge

Noch unmittelbar vor den Feiern zum Jahreswechsel hatte die Polizei nach Terrordrohungen gegen "symbolträchtige Orte" in und nahe der Hauptstadt sechs Personen festgesetzt. Das traditionelle Silvesterfeuerwerk in Brüssel war da schon abgesagt. Doch der vermeintliche Coup gegen die belgische Dschihadistenszene scheint sich als Flop zu erweisen: Auch die letzten drei der sechs arrestierten Verdächtigen wurden jetzt wieder freigelassen, wie die Staatsanwaltschaft in Brüssel einräumen musste. Die anderen waren schon am Donnerstag nach einem Verhör wieder auf freien Fuß gesetzt worden.

Für zwei bereits am Dienstag festgenommene Verdächtige wurde hingegen die Untersuchungshaft um einen Monat verlängert. Dem 30-jährigen Belgier Saïd S. würden "Anschlagsdrohungen", "Beteiligung an den Aktivitäten einer terroristischen Gruppe" an führender Stelle sowie das Anwerben von Mittätern bei terroristischen Akten zur Last gelegt, teilten die Fahnder mit. Der 27-jährige Mohammed K. soll sich demnach wegen "Anschlagsdrohungen und Beteiligung an den Aktivitäten einer terroristischen Gruppe als Urheber oder Ko-Urheber" verantworten.

Beide sollen zum berüchtigten Motorrad-Club "Kamikaze Riders" gehören. Die meisten der Mitglieder stammen aus dem Maghreb. Nach Medienberichten handelt es sich um ein Sammelbecken für Sympathisanten des so genannten "Islamischen Staats" (IS).

Geplant waren laut Staatsanwaltschaft angeblich schon an Silvester Anschläge an mehreren belebten Orten in Belgiens Hauptstadt, darunter auf die Polizeizentrale am Großen Platz im Zentrum. Laut den Behörden ging es womöglich um Attentate "im gleichen Stil" wie in Paris. Dort hatten islamische Extremisten am 13. November unter anderem Cafés, Restaurants und einen Konzertsaal angegriffen und 130 Menschen getötet.

sc/jj (afpe, rtre, APE)