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Belgien meldet sich zurück

18. Juni 2016

Mit einer guten Leistung gibt der "Geheimfavorit" die passende Antwort auf seine Auftaktniederlage gegen Italien. Gegen Irland feiern die Belgier einen hohen Sieg - allerdings drehen sie erst nach der Pause richtig auf.

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Frankreich UEFA EURO 2016 Fußball EM Belgien - Irland
Bild: Reuters/M. Dalder

Erleichterung beim belgischen Team: Bei ihrem zweiten EM-Auftritt in Frankreich brauchte die Mannschaft von Trainer Marc Wilmots gegen defensiv eingestellte Iren zwar eine Halbzeit lang, um ins Spiel zu kommen, dann aber platzte der Knoten. Am Ende hieß er hochverdient 3:0 (0:0). Mittelstürmer Romelu Lukaku brach kurz nach der Pause mit einem erfolgreich abgeschlossenen Konter zum 1:0 den Bann (48. Minute). Axel Witsel erhöhte per Kopf auf 2:0 (61.), bevor Lukaku nach einem erneuten Konter den 3:0-Schlusspunkt setzte (70.).

Gefahr nur bei Standards

Wilmots hatte seine Startaufstellung im Vergleich zum überraschenden 0:2 gegen Italien auf drei Positionen verändert: Gegen Irland begann Yannick Carrasco im Mittelfeld anstelle von Marouane Fellaini. Zudem lief Mousa Dembele für Radja Nainggolan an der Seite von Axel Witsel auf der Doppel-Sechs auf, und Thomas Meunier ersetzte Laurent Ciman als rechter Verteidiger. In der ersten Halbzeit machten die Belgier aber dennoch lange Zeit keine gute Figur. Gegen sehr defensiv eingestellte Iren, die fast nur hinten drin standen und jeden Ball lang nach vorne schlugen, fiel den belgischen Ballkünstlern um den Ex-Wolfsburger Kevin De Bruyne zunächst nichts ein.

Frankreich UEFA EURO 2016 Fußball EM Belgien - Irland, Spielszene Kevin De Bruyne (Foto: Getty Images/D. Grombkowski)
Kevin De Bruyne tat sich in der ersten Halbzeit schwer gegen lauf- und kampfstarke IrenBild: Getty Images/D. Grombkowski

Lukaku kam kaum einmal an den Ball. Aus dem Spiel heraus wurde es für das von Darren Randolph gehütete Tor nur selten gefährlich. Einmal jubelten die Belgier - allerdings nur kurz: Nachdem Carrasco an die Latte geköpft hatte, stand Eden Hazard, der den zweiten Ball per Kopf im Tor unterbrachte, klar im Abseits (25.). Ansonsten wurde es nur bei Standards brenzlig für die Iren. Kurz vor dem Pausenpfiff servierte De Bruyne den Ball von rechts, Toby Alderweireld köpfte aufs Tor, doch Wesley Hoolahan konnte auf der Linie klären (42.).

Perfektes Konterspiel

Nach der Pause dauerte es dann nur wenige Augenblicke, bis die belgischen Fans zum ersten Mal bei dieser EURO ein Tor ihres Teams bejubeln durften. Nachdem Alderweireld im eigenen Strafraum mit sehr hohem Bein vor Shane Long geklärt hatte, leitete Lukaku den Konter, der zum 1:0 führte, selbst ein. Er nahm De Bruyne mit, der sich gegen zwei Abwehrspieler durchsetzte und Lukaku wieder bediente. Der Stürmer des FC Everton schlenzte den Ball aus 16 Metern mit dem linken Fuß ins linke untere Eck (48.). Belgien drehte nun auf und kam zu weiteren Chancen. In der 61. Minute flankte Meunier maßgerecht auf Witsel, der keine Mühe hatte, den Ball mit einem gezielten Kopfstoß im Tor zu versenken.

Schließlich brachte ein erneuter Konter die endgültige Entscheidung: Nach einem Ballverlust der Iren an der linken Eckfahne schalteten die Belgier blitzschnell um, Hazard sprintete an der rechten Seitenauslinie nach vorne und ließ noch einen irischen Verteidiger ins Leere grätschen. Im Strafraum wartete Lukaku ganz alleine und schob den Ball aus neun Metern frei vor Randolph ins linke Eck (70.).

Frankreich UEFA EURO 2016 Fußball EM Belgien - Irland, 3:0 Romelu Lukaku (Foto: Reuters/M. Dalder)
Lukaku macht den Sack zu - beim 3:0 steht er ganz frei und kann sich die Ecke aussuchenBild: Reuters/M. Dalder

Die Iren versuchten zwar noch einmal, einen Anschlusstreffer zu erzielen, allerdings kamen sie nicht gefährlich in Tornähe. Letztlich blieb es beim - aufgrund der starken zweiten Halbzeit - verdienten Sieg für die Belgier, die nun im abschließenden Gruppenspiel gegen Schweden (Mittwoch 21 Uhr MESZ) noch einmal eine ähnlich überzeugende Leistung brauchen, um den Achtelfinaleinzug endgültig perfekt zu machen. Auch die Iren dürfen noch hoffen: Allerdings müsste die Truppe von Trainer Martin O'Neill gegen Italien gewinnen, um weiter zu kommen.

Belgien gewinnt deutlich gegen Irland - hier können Sie den Spielverlauf noch einmal in allen Einzelheiten nachlesen.