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Bergungskräfte setzen Suche fort

30. März 2015

Die Suche nach den Opfern des Germanwings-Absturzes in den französischen Alpen geht weiter. Knapp eine Woche nach dem Unglück fehlt von der zweiten Blackbox der Maschine noch immer jede Spur.

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Ein französischer Bergungsarbeiter untersucht Trümmerteile der in den französischen Alpen abgestürzten Germanwings-Maschine Flug 4U9525 (Foto: REUTERS/Gonzalo Fuentes)
Bild: Reuters/Gonzalo Fuentes

Fast eine Woche nach dem Absturz von Germanwings-Flug 4U9525 in den französischen Alpen bleibt der zweite Flugschreiber des Airbus A320 unauffindbar. Nach einer nächtlichen Unterbrechung soll die Suche nach Opfern und dem zweiten Flugdatenschreiber am Montagmorgen fortgesetzt werden "Der Flugschreiber ist für die weiteren Ermittlungen unersetzlich", erklärte Yves Naffrechoux von der Gendarmerie des Départements Alpes-De-Haute-Provence. Laut Lufthansa-Manager Kay Kratky könnte der Flugschreiber beschädigt sein. Das Flugzeug sei mit unvorstellbarer Wucht zerschellt, sagte Kratky in der ARD-Talkshow "Günther Jauch. "Es könnte sein, dass die Belastung hier zu groß war und er keine Signale sendet." Die Ermittler versprechen sich von der zweiten Blackbox der verunglückten Germanwings-Maschine weitere Erkenntnisse zum Geschehen vor dem Absturz. Nach heutigen Erkenntnissen hatte der 27 Jahre alte Co-Pilot das Flugzeug absichtlich zum Absturz gebracht.

Extreme Herausforderung für Suchkräfte

Rund 50 Experten sind täglich im Einsatz, um die Blackbox, sterbliche Überreste der 150 Opfer und weitere Flugzeugteile zu suchen. Das Gelände stellt die Einsatzkräfte vor Probleme: Einsatzort ist eine schwer zugängliche Felswand, deren Hänge 40 bis 60 Grad steil sind. Über ein Gebiet von fast zwei Hektar Größe sind Trümmerteile der Maschine zerstreut, die mit mehr als 700 Stundenkilometern an dem Bergmassiv zerschellt war. Die französischen Gendarmen, die die Gebirgsregion absuchen, beschreiben einen außergewöhnlich schweren Einsatz: "Man muss schon hier vor Ort sein, um zu begreifen, worum es geht", sagt einer der Suchkräfte. "Wir haben eine Flugzeugturbine gefunden, die 400 Meter weit vom Aufschlagspunkt der Maschine fortgeschleudert worden ist."

Absoluten Vorrang hat die Bergung der Toten. Erst wenn die Leichen und Leichenteile geborgen sind, wollen die Ermittler in einer zweiten Phase die Wrackteile sichern, die für die Recherchen notwendig sind. Inzwischen haben sie die DNA von 78 Menschen gesichert. Rechtsmediziner arbeiten bereits an der Identifizierung der sterblichen Überreste, die bisher gefunden wurden. Dazu würden DNA-Proben der Toten mit denen von Familienangehörigen abgeglichen, sagte der Staatsanwalt von Marseille, Brice Robin.

Behelfsstraße ins Absturzgebiet

Um schweres Bergungsgerät in die Absturzregion bringen zu können, soll eine provisorische Straße für Geländewagen in der Nähe des Örtchens Seyne-les-Alpes geschaffen werden. Bisher werden die Ermittler und Bergungskräfte tagsüber per Hubschrauber in das schwer zugängliche Gebiet gebracht.

Deutsche Sonderkommission ermittelt

Nach Angaben der Tageszeitung "Rheinische Post" hat die Düsseldorfer Polizei unter dem Namen "Alpen" eine mehr als 100 Beamte starke Sonderkommission gebildet, die zu den Lebensumständen des Co-Piloten ermittelt. Außerdem soll sie in ganz Deutschland Indizien sammeln, um die mehr als 70 deutschen Opfer des Unglücks zu identifizieren.

sp/gmf (dpa/afp)