BKA warnt vor Anschlägen bei Fußball-EM
19. Mai 2016"Gefährdungslagebild zur UEFA-Fußball-Europameisterschaft 2016" – so lautet der Titel des Dokumentes aus dem Bundeskriminalamt (BKA), aus dem die "Bild"-Zeitung zitiert. Demnach warnt das BKA vor möglichen Anschlägen von Islamisten. Besonders gefährdet seien "symbolträchtige und 'weiche' Ziele mit einer großen medialen Aufmerksamkeit und entsprechend hohen zu erwartenden Opferzahlen", schreibt das Blatt unter Berufung auf das BKA-Papier.
Auch einzelne Teams seien gefährdet. "Ein erfolgreicher Anschlag auf Mannschaften von 'Kreuzfahrernationen', zu denen Deutschland ebenfalls gezählt wird, hätte dabei besondere Symbolwirkung", heißt es laut "Bild" weiter.
Kleine Terrorzellen und Einzeltäter
Als mögliche Täter seien sowohl terroristische Kleinstgruppen möglich, die ihre "Taten mit hoch konspirativer Planung" ausführen wollten, als auch komplett "irrational handelnde, fanatisierte Einzeltäter".
BKA-Vizepräsident Peter Henzler sagte der Zeitung: "Die Bedrohungslage durch den islamistischen Terrorismus ist weiterhin hoch. Anhänger und Sympathisanten des sogenannten 'Islamischen Staats' werden regelmäßig dazu aufgerufen, Anschläge in Europa zu verüben." Im Blickfeld der Täter stünden dabei auch sportliche Großveranstaltungen.
Erinnerung an Paris
Bei den Anschlägen in Paris im November hatten die Attentäter auch das Stade de France im Visier, wo ein Länderspiel zwischen Deutschland und Frankreich stattfand. Sie zündeten in unmittelbarer Nähe des Stadions mehrere Bomben. Wenige Tage später wurde aus Furcht vor einem Anschlag das Freundschaftsspiel Deutschland gegen die Niederlande in Hannover kurz vor Spielbeginn abgesagt.
Die Fußball-EM findet vom 10. Juni bis 10. Juli in Frankreich statt.
fab/SC (afp, rtr)