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Politik

BND beteiligt sich an US-Geheimaktion

3. Februar 2018

Die Angst vor IS-Rückkehrern nach Europa ist groß - gerade nachdem der "Islamische Staat" in Syrien und im Irak zurückgedrängt worden ist. Eine Geheimoperation soll nun Daten sammeln und so Anschläge verhindern.

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Syrien Kämpfer Islam Armee Jaish al-Islam Schatten Silhouette
Bild: Getty Images/A.Almohibany

Zur Bekämpfung der Terrorgefahr durch IS-Rückkehrer aus den bisherigen Kampfgebieten in Syrien und im Irak beteiligt sich der Bundesnachrichtendienst (BND) einem Bericht zufolge an einer US-geführten Geheimaktion. Seit Oktober gehöre der deutsche Auslandsgeheimdienst der Operation "Gallant Phoenix" an - gemeinsam mit 21 weiteren Nationen, schreibt das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Dies gehe aus einer vertraulichen Antwort der Regierung an die Bundestagsfraktion der Linken hervor.

Informationen gebündelt in Jordanien

Die geheime Einheit sammelt demnach Informationen über Kämpfer der Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) in Syrien und im Irak. Sie werde vom amerikanischen Joint Special Operations Command von einer Militärbasis in Jordanien aus gesteuert. Dabei würden Dokumente, Datenträger, DNA-Spuren und Fingerabdrücke ausgewertet, die Spezialkräfte in ehemaligen IS-Hochburgen sichergestellt haben.

Der BND und die Bundeswehr seien der Auffassung, diese Zusammenarbeit sei notwendig, um der Terrorgefahr durch IS-Rückkehrer zu begegnen. Die Bundesrepublik habe zunächst eine Beteiligung abgelehnt - aus Sorge, die USA könnten die gewonnenen Informationen für Militärschläge gegen deutsche Dschihadisten verwenden. Weder die Bundesregierung noch der BND wollten sich nach Angaben des Magazins zu der Operation äußern.

Die Bundeswehr beteiligt sich vom jordanischen Stützpunkt Al-Asrak aus am deutschen Anti-IS-Einsatz "Counter Daesh" im Rahmen der internationalen "Operation Inherent Resolve" mit Aufklärungsflügen und Luftbetankung.

Furcht vor Anschlägen in Europa

Die deutschen Sicherheitsbehörden sind schon länger in Alarmbereitschaft, weil IS-Kämpfer nach den Niederlagen der Gruppe in Syrien und im Irak in den Westen zurückkehren und dort Anschläge begehen könnten. Allein rund 950 Islamisten aus Deutschland sind über die Jahre Richtung Syrien und Irak ausgereist, um sich dort dem IS anzuschließen. Inzwischen sind mindestens 145 von ihnen tot - sie starben etwa bei Kämpfen oder sprengten sich bei Attentaten in die Luft. Im Inland beobachten die Ermittler derzeit 705 Gefährder, mehr als fünfmal so viele wie 2013. Das sind Menschen, denen die Sicherheitsbehörden jederzeit einen Terroranschlag zutrauen.

as/se (dpa, rtr, Der Spiegel)