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Bericht legt nahe: Flug MH17 wurde abgeschossen

9. September 2014

Das Mitte Juli über der Ostukraine abgestürzte Passagierflugzeug war von "Objekten" durchsiebt worden und ist in der Luft "in mehrere Teile" zerbrochen. Das geht aus dem vorläufigen Untersuchungsbericht hervor.

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Ermittler untersuchen ein Trümmerteil von MH17 (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Der Bericht wurde von der niederländischen Flugsicherheitsbehörde in Den Haag vorgelegt. Darin wird allerdings nicht von einem Raketenbeschuss gesprochen. Gleichwohl stützt der Experten-Bericht den Verdacht, dass das Flugzeug über dem Konfliktgebiet in der Ostukraine abgeschossen wurde.

Von außen beschädigt

Die Boeing 777-200 sei im Flug zerbrochen, heißt es in dem ersten Zwischenbericht zu der Tragödie. Dies sei "wahrscheinlich auf strukturelle Schäden zurückzuführen, die von einer großen Zahl an Objekten verursacht wurden, die das Flugzeug mit hoher Geschwindigkeit von außen durchdrangen".

pro-russische Separatisten präsentieren die Black Box (Foto: Reuters)
Ukrainische Rebellen übergaben die Black Box an die ErmittlerBild: Reuters

Auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur

Die Maschine der Malaysia Airlines war am 17. Juli auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur abgestürzt. Alle 298 Insassen waren ums Leben gekommen. Der nun veröffentlichte Bericht enthält die bisher vorliegenden Fakten "auf der Basis der verfügbaren Quellen", wie die Niederländische Flugsicherheitsbehörde anmerkte.

Die ukrainische Regierung und der Westen gehen davon aus, dass FlugMH17 der Malaysia Airlines von prorussischen Separatisten abgeschossen wurde. Russland sieht die Verantwortung bei der Führung in Kiew. Die meisten Opfer stammten aus den Niederlanden, weshalb Den Haag die Federführung bei der Untersuchung des Absturzes hat.

Der Experten-Rat schließt technisches oder menschliches Versagen aus. Die Flugschreiber und die Daten der Luftverkehrsleitung wiesen dem Bericht zufolge auf einen normalen Flugverlauf hin.

Regierung Malaysias fordert Zugang zur Absturzstelle

Der Premierminister von Malaysia, Najib Razak, fordert angesichts noch offener Fragen einen uneingeschränkten Zugang zur Absturzstelle in der Ostukraine. Es sei ausgesprochen wichtig, "alle sterblichen Überreste zu bergen, die Untersuchung abzuschließen und die Wahrheit zu ermitteln", erklärte er auf seiner Homepage.

Ein malaysisches Untersuchungsteam sei am Montag in die Ukraine geschickt worden, erklärte Razak weiter. Aufgrund der Kämpfe in der Region waren erste Untersuchungen in dem Trümmerfeld abgebrochen worden. Nun gilt eine - allerdings brüchige - Waffenruhe. Die Leichen von zwei weiteren Opfern wurden derweil nach Malaysia übergeführt. Damit sind nach offiziellen Angaben nun die sterblichen Überreste von 34 der 43 Malaysier an Bord in ihrer Heimat.

uh/sti (dpa,afp)