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Bericht: Melania Trump für Recht auf Abtreibung

3. Oktober 2024

Am 8. Oktober erscheinen die Memoiren von Melania Trump, der Frau des republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump. Darin enthalten ist eine überraschende Enthüllung.

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Melania Trump winkt, gekleidet in einem roten Jacket
Melania Trump ist die dritte Ehefrau von Ex-Präsident Donald TrumpBild: Leon Neal/Getty Images

Knapp einen Monat vor der US-Präsidentschaftswahl sorgen die Memoiren von Melania Trump, der ehemaligen First Lady der USA, für politischen Zündstoff. Nach einem Bericht der britischen Zeitung "The Guardian" spricht sich die Ehefrau von US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump in ihrem Buch "Melania", das am 8. Oktober erscheinen soll, klar für das Recht auf Abtreibung aus. Die Äußerungen stehen in einem deutlichen Widerspruch zur Haltung ihres Ehemannes in diesem wichtigen Wahlkampfthema.

Melania positioniert sich gegen Ehemann Donald Trump

Wie die Zeitung berichtet, schreibt Melania Trump, Frauen müssten das Recht haben, über ihren Kinderwunsch "auf der Grundlage ihrer eigenen Überzeugungen und frei von jeglicher Einmischung oder Druck seitens der Regierung zu entscheiden". "Warum sollte jemand anderes als die Frau selbst die Macht haben zu entscheiden, was sie mit ihrem eigenen Körper macht?", zitiert der "Guardian" aus dem Buch. "Das Grundrecht einer Frau auf individuelle Freiheit und auf ihr eigenes Leben gibt ihr die Berechtigung, ihre Schwangerschaft abzubrechen, wenn sie dies wünscht", ergänzt Melania Trump demnach in ihren Memoiren.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump neben seiner Frau Melania Trump, er schaut nach unten, sie gerade heraus
Melania Trump ist im Wahlkampf ihres Mannes Donald bislang kaum in Erscheinung getretenBild: Joe Raedle/Getty Images

Damit positioniert sich Melania Trump in einem zentralen Wahlkampfthema klar gegen ihren Ehemann. Ex-Präsident Trump erinnert erzkonservative Anhänger immer wieder daran, dass die von ihm vorgenommene Nominierung dreier konservativer Richter für den Obersten Gerichtshof nach 50 Jahren die Abschaffung des landesweiten Rechts auf Abtreibung in den USA herbeiführte. Nun will er die diesbezüglichen Regelungen den einzelnen US-Bundesstaaten überlassen. Viele davon haben nach der Supreme-Court-Entscheidung das Abtreibungsrecht erheblich verschärft.

Mögliche Herausforderung für Trumps Wahlkampfstrategie

Melania Trump bei ihrem Besuch in Deutschland während des G20-Gipfels 2017, umrahmt vom ehemaligen Hamburger und heutigen Bundeskanzler Olaf Scholz (l.) und Joachim Sauer (2. v. r.), der Ehemann der damaligen Kanzlerin Angela Merkel, rechts daneben Donald Trump
2017 besuchte Melania Trump Deutschland während des G20-Gipfels Bild: Getty Images/AFP/L. Marin

Trumps Ehefrau vertritt beim Abtreibungsrecht dagegen offenbar eine ganz ähnliche Position wie dessen Rivalin Kamala Harris. Die Vizepräsidentin und Präsidentschaftskandidatin der Demokraten ist eine entschiedene Verfechterin des Rechts auf Abtreibung und setzt sich vehement dafür ein, dass die Abschaffung des landesweiten Rechts auf Abtreibung durch den Supreme Court wieder rückgängig gemacht wird.

Melania Trump schreibt laut "Guardian": "Das Recht einer Frau einzuschränken, eine ungewollte Schwangerschaft zu beenden, ist dasselbe, wie ihr die Kontrolle über ihren eigenen Körper zu verweigern." Dieser Überzeugung sei sie schon ihr ganzes Erwachsenenleben lang.

Politische Beobachter sehen in der Entwicklung eine mögliche Herausforderung für Donald Trumps Wahlkampfstrategie. Die Diskrepanz zwischen den Positionen des Ehepaars Trump könnte die Glaubwürdigkeit des republikanischen Kandidaten in Frage stellen und den Demokraten neue Angriffspunkte liefern.

pg/se (rtr, afp, ap)