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Bundeswehr prüft Einsatz im Norden Malis

6. August 2015

Die Bundeswehr wird ihren Einsatz in Mali möglicherweise ausweiten. Nach einem Bericht des verteidigungspolitischen Blogs "Augen geradeaus!" prüft Berlin die Entsendung von Soldaten in den Norden des Landes.

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Deutsche Soldaten bilden in Mali Soldaten der Regierungsarmee aus (Archivbilld: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Über derartige Überlegungen zur Ausweitung der deutschen Militäreinsatzes in dem westafrikanischen Krisenland berichtet das als gewöhnlich gut informiert geltende Internetportal "Die Augen geradeaus", unter Berufung auf ein Schreiben des Auswärtigen Amts und des Verteidigungsministeriums an die zuständigen Bundestagsausschüsse.

DW-Infografik: Auslandseinsätze der Bundeswehr
DW-Infografik: Auslandseinsätze der Bundeswehr

Danach soll ein Erkundungsteam prüfen, wie die Bundeswehr niederländische Truppen in der Stadt Gao unterstützen kann. Nach Auffassung des Blogs würde eine derartiges Engagement praktisch die Beteiligung der Bundeswehr an einem UN-Kampfeinsatz bedeuten.

Die Niederlande sind im Norden Malis an der UN-Mision Minusma beteiligt, unter anderem mit Kampfhubschraubern. Der EU- und NATO-Partner habe Deutschland um Unterstützung gebeten.

In dem Schreiben der Ministerien an die Bundestagsausschüsse heißt es nach Angaben des Blogs, eine Erweiterung der Beteiligung der Bundeswehr an Minusma könnte einen sinnvollen Beitrag zur fortschreitenden Stabilisierung Malis liefern. Die Niederlande, so "Die Augen geradeaus" weiter, scheinen offenbar besonderes Interesse an Aufklärungsfähigkeiten der Bundeswehr zu haben, bis hin zu Drohnen wie LUNA.

Ausbildung von Soldaten

Die Bundeswehr hatte erst in der vergangenen Woche das Kommando über die EU-Mission zur Ausbildung malischer Soldaten im relativ sicheren Süden übernommen. Daran sind 170 Bundeswehrsoldaten beteiligt. An Minusma im Norden nehmen derzeit nur sieben deutsche Soldaten im Hauptquartier in der Hauptstadt Bamako teil.

Der UN-Einsatz mit insgesamt 10.000 Blauhelmsoldaten ist deutlich gefährlicher als die Ausbildungsmission. Im Norden kommt es immer wieder zu Angriffen und Anschlägen von Rebellen. Erst am Montag waren zehn Soldaten der malischen Armee bei einem Angriff islamistischer Kämpfer auf ein Militärlager mindestens zehn Soldaten getötet worden.

Anfang 2013 hatte Frankreich mit einer Militärintervention in Mali den Vormarsch der bewaffneten Islamisten in Richtung Süden gestoppt. Zuvor hatte ein Putsch in Bamako Mali ins Chaos gestürzt. Dschihadisten und Tuareg-Rebellen ergriffen im Norden die Macht.

wl/kle (dpa, "Die Augen geradeaus)