Von Goodbye zu Hello Lenin
22. September 2014"Wir wollen den Weg dafür freimachen", sagte Daniela Augenstein, Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, am Samstag (20.09.2014) und bestätigte einen Bericht der "Berliner Zeitung". Der Granitkopf, den Filmfans aus "Good Bye, Lenin!" kennen, soll Kernstück der geplanten Dauerausstellung "Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler" in der Zitadelle in Berlin-Spandau werden. Die Ausstellung soll den Umgang der Berliner mit ihren politischen Denkmälern dokumentieren. Ab Frühjahr 2015 werden Büsten und Statuen gezeigt, die seit dem 18. Jahrhundert entstanden sind.
Comeback des Lenin-Kopfes
Seit fünf Jahren bereiten Kunst- und Kulturwissenschaftler die Schau mit mehr als 100 Originalobjekten aus dem Kaiserreich, der Weimarer Republik, der NS-Zeit und der DDR vor. Der Kopf des Lenin-Denkmals gilt als eines der spektakulärsten Exponate. Berlins regierender Bürgermeister Klaus Wowereit hatte bereits im Februar 2014 beim Richtfest zur Sanierung der Zitadelle Spandau erklärt, dass das Denkmal ein "bedeutsames Zeugnis der Berliner Nachkriegsgeschichte" sei. Er freue sich auf das "Comeback von Lenins granitenem Kopf".
Umso überraschender erreichte die Ausstellungsmacher Mitte August die Nachricht, Lenins Kopf solle unter der Erde bleiben - unter anderem, weil nicht bekannt sei, an welcher Stelle er genau liege. Das 19 Meter hohe Denkmal, das von 1970 bis 1991 auf dem heutigen Platz der Vereinten Nationen (damals Leninplatz) in Berlin stand, wurde im Wald in der Nähe des Müggelsees im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick vergraben - in 129 Einzelteilen.
Suche nach Einzelteilen der Statue soll bald beginnen
Laut Informationen der Zeitung "Der Tagesspiegel" soll der Bezirk Spandau die Kosten für die Suchaktion, die Ausgrabung und den Transport übernehmen. "Zeitnah", sagte Sprecherin Augenstein gegenüber der Zeitung, würden sich Experten zusammensetzen, um alles zu organisieren.
Am 13. November 1991 hatte ein Kran Lenins dreieinhalb Tonnen schweren Kopf aus ukrainischem Granit abtransportiert. Später wurde dieser tatsächliche Transport in einer der berühmtesten Szenen der Komödie "Good Bye, Lenin!" filmisch verarbeitet. Gebracht wurde die Statue in ein Waldstück in der Seddiner Heide. Anschließend kippten die Arbeiter Sand darüber.
sh/rey (dpa, Der Tagesspiegel, Berliner Zeitung)