Berlinale-Auftakt: Zeichen gegen Rechtsextremismus
Gleich mehrere deutsche Prominente setzten bei der Eröffnungsgala der 74. Internationalen Filmfestspiele Berlin ein Zeichen gegen Rassismus. Auch Stars wie Lupita Nyong'o, Emily Watson und Matt Damon waren anwesend.
Protest auf dem Roten Teppich
Der gebürtige Senegale Papis Loveday war lange das bekannteste männliche schwarze Topmodel der Welt. Er war auch schon als TV-Moderator tätig, u.a. bei "Germany's Next Topmodel". Auf dem Roten Teppich positionierte er sich eindeutig gegen Rassismus und die in Teilen rechtsextremistische Partei AFD (Alternative für Deutschland). Auch weitere Prominente setzten mit Protestschildern ihr Statement.
Alljährliches Kinofest
Die Eröffnungsgala der 74. Internationalen Filmfestspiele Berlin, besser bekannt als Berlinale, zeigte sich bewusst politisch. Während des zehntägigen Festivals werden Hunderte von Filmen aus der ganzen Welt in verschiedenen Sektionen gezeigt. 20 Filme konkurrieren um den Goldenen und die Silbernen Bären.
Lupita Nyong'o: eine Oscar-Preisträgerin als Jury-Vorsitzende
Leiterin der Internationalen Jury ist die mexikanisch-kenianische Schauspielerin und Oscar-Preisträgerin Lupita Nyong'o. Ihr zur Seite stehen sechs Co-Juroren: die Regisseure und Regisseurinnen Brady Corbet (USA), Ann Hui (Hongkong, China), Christian Petzold (Deutschland), Albert Serra (Spanien), Jasmine Trinca (Italien) und die Schriftstellerin Oksana Zabuzhko (Ukraine).
Cillian Murphy im Eröffnungsfilm
Im Eröffnungsfilm "Small Things Like These" spielt Cillian Murphy, der für seine Leistung in "Oppenheimer" für einen Oscar nominiert wurde, die Hauptrolle. Das Historiendrama handelt von einem irischen Kohlelieferanten (Murphy), der herausfindet, dass junge Frauen in einem von der katholischen Kirche betriebenen Magdalenenheim misshandelt werden.
Co-Star Emily Watson als Schwester Mary
Die britische Schauspielerin Emily Watson spielt an der Seite von Cillian Murphy in "Small Things Like These" eine Nonne mit dunklen Geheimnissen. Der Film basiert auf einem dunklen Kapitel der irischen Geschichte. Die Magdalenen-Wäschereien galten nach außen als Besserungsanstalten für junge Frauen, die außerehelich schwanger geworden waren. Sie existierten von den 1820er-Jahren bis 1996.
Matt Damon als Produzent
Der US-Star ist einer der Produzenten von "Small Things Like These", bei dem der Belgier Tim Mielants Regie führte. Der Film basiert auf dem Bestseller-Roman der irischen Autorin Claire Keegan. Die Weltpremiere auf der Berlinale ist zugleich der Auftakt für das Programm "Zeitgeist Irland 24": Ein Jahr lang präsentiert der irische Künstlernachwuchs seine Arbeiten in Deutschland.
Auf in die letzte Runde
Es ist ihre letzte Berlinale als Leitungsduo: Intendantin Mariette Rissenbeek und Künstlerischer Leiter Carlo Chatrian scheiden nach der diesjährigen Ausgabe aus, weil ihr Vertrag ausläuft. Ihre Nachfolgerin wird die Amerikanerin Tricia Tuttle.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth appelliert an die politische Kraft
Die Berlinale steht unter der Schirmherrschaft der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur: Ministerin Claudia Roth hielt als Festrednerin ein flammendes Plädoyer für Demokratie und gegen Rassismus. Da Politiker aller deutschen Parteien ein Kontingent an Einladungen erhalten, standen zunächst auch Vertreter der rechtsextremen AfD auf der Liste. Nach Protesten wurden sie wieder ausgeladen.
Politisches Statement gehört zur Berlinale
Die Berlinale hat den Ruf, das politischste der großen europäischen Filmfestivals zu sein. Die diesjährige Eröffnung machte da keine Ausnahme. Nicht nur die Prominenz protestierte gegen die AFD, auch andere Stars auf dem roten Teppich hatten sich "Ceasefire Now" auf ihre Outfits geheftet. Hier posiert eine Gruppe mit Fotos der Opfer des rassistischen Terroranschlags 2020 in Hanau.