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BER-Chef Mühlenfeld geht

6. März 2017

Nicht nur der Chef des pannengeplagten Hauptstadtflughafens BER verlässt die Flughafengesellschaft. Auch Berlins Regierender Bürgermeister Müller räumt seinen Posten im Aufsichtsrat.

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Nicht in Betrieb: Flugschalter im BER
Nicht in Betrieb: Flugschalter im BERBild: DW/J. Dumalaon

Karsten Mühlenfeld gibt den Chefposten der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg auf. Er habe eine Vertragsauflösung unterschrieben. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Aufsichtsratskreisen. Als Nachfolger wählte der Aufsichtsrat den Berliner Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrup. Bereits im Vorfeld der Sitzung wurde über einen grundlegenden Umbau des Aufsichtsrats spekuliert. So verlässt nun auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller den Aufsichtsrat des Unternehmens. Als Ausgleich für ein Ja zu Lütke Daldrup wurde als neuer möglicher Aufsichtsratsvorsitz der Brandenburger Flughafenkoordinator Rainer Bretschneider gehandelt.

Engelbert Lütke Daldrup
Engelbert Lütke Daldrup wird neuer BER-GeschäftsführerBild: picture alliance/dpa/M. Gambarini

"Gestörtes Vertrauensverhältnis"

Mühlenfeld war 2015 als Nachfolger von Hartmut Mehdorn nach Berlin gekommen. Zuletzt hatte er sich mit dem Aufsichtsrat überworfen, indem er den Technikchef auf der Baustelle für den neuen Hauptstadtflughafen BER auswechselte, obwohl die Kontrolleure dagegen waren. Der Bund und Berlin sahen das Vertrauensverhältnis daraufhin erschüttert.

Karsten Mühlenfeld
Nicht beim Verantwortlich für den BER: Karsten Mühlenfeld Bild: picture-alliance/dpa/Bernd Settnik

Sie waren aber in der Nacht zum vergangenen Donnerstag im Aufsichtsrat damit gescheitert, Mühlenfeld zu entlassen. Der Mit-Eigentümer Brandenburg hatte sich in der Sondersitzung noch gegen Mühlenfelds Entlassung gesperrt, signalisierte am Wochenende aber bereits Kompromissbereitschaft. "Alle sind sich einig, dass eine zügige Inbetriebnahme des BER im Vordergrund stehen muss", hatte Regierungssprecher Florian Engels am Sonntag mitgeteilt.

Pleiten, Pech und Pannen

Mit der Ablösung Mühlenfelds gibt es nach zwei Jahren den nächsten Führungswechsel bei dem politisch umkämpften Flughafen-Projekt. Airlines hatten zuvor davor gewarnt, sich von Mühlenfeld zu trennen, dessen Vertrag eigentlich bis 2020 laufen sollte. Sie fürchten weitere Verzögerungen an dem Flughafen, der eigentlich schon seit mehr als fünf Jahren in Betrieb sein sollte. Die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg baut den neuen Airport seit 2006. Technikprobleme, Planungsfehler und Baumängel verzögern jedoch die Fertigstellung. 

pab/wl (dpa)