Von Cook bis Kolumbus: Seefahrer und ihre berühmten Schiffe
Forscher wollen das Wrack der "Endeavour" von James Cook entdeckt haben, gesunken vor mehr als 200 Jahren. Es war nicht das einzige Schiff, das kolonialistischen Ansprüchen den Weg bereitete.
James Cook
Die berühmte "Endeavour" existiert als Nachbau. Nun wollen australische Forscher ihr Wrack entdeckt haben. Auf der "Endeavour" segelte Kapitän Cook von England nach Tahiti und Neuseeland, bevor er 1770 Australien erreichte und dort die Ostküste kartografierte. So wurde er Wegbereiter des britischen Kolonialismus. 1778 sank das Schiff in Newport Harbor. Cook befehligte da längst ein anderes Schiff.
Christopher Kolumbus
Eigentlich wollte er auf dem kürzesten Seeweg nach Indien segeln. Stattdessen landete Kolumbus 1492 in Amerika. Seine Entdeckung zog eine brutale Eroberungsgeschichte nach sich, in der Kolonialherren die Indigenen ermordeten oder unterdrückten. Im Bild: die originalgetreuen Nachbauten der historischen Kolumbus-Karavellen, die "Pinta", "Nina" und "Santa Maria".
Bartolomeu Dias
Der portugiesische Seefahrer ging mit der São Cristóvão und der São Pantaleão auf große Fahrt. Der portugiesische König Johann II. erteilte ihm den Auftrag, die Südspitze Afrikas zu finden. 1488 umsegelte er als Erster das Kap der guten Hoffnung und drang bis in den Indischen Ozean vor. Das half Vasco da Gama zehn Jahre später, Indien auf dem Seeweg zu erreichen.
Vasco da Gama
Die Entdeckung des Seewegs nach Indien 1497/98 wurde durch Vasco da Gama aktenkundig. Das Auftauchen der Portugiesen, u.a. auf der "Esmeralda", wurde von arabischen und indischen Händlern als Angriff auf ihr Handelsmonopol gesehen, es kam zu Auseinandersetzungen auf hoher See. Vor da Gama umsegelten schon die Phönizier im Auftrag des Pharaos Necho II. um 600 v.Chr. erstmals die Südspitze Afrikas.
Ferdinand Magellan
1519 stach der Portugiese im Auftrag der spanischen Krone mit der Victoria in See, um eine Westroute zu den indonesischen Gewürzinseln zu finden. Er gilt als erster Weltumsegler - und entdeckte dabei, dass die Erde keine Scheibe ist. Als er 1521 auf den Philippinnen landete und die Einheimischen zwingen wollte, die Macht des Königs von Spanien anzuerkennen, wurde er von den Insulanern getötet.
Christopher Jones
Die Mayflower stach am 6. September 1620 in See, am Ruder stand Kapitän Christopher Jones. Er brachte die erzkonservativen Pilgerväter nach Amerika. Den britischen Puritanern war Europa nicht gottesfürchtig genug. Mit ihrer Ankunft an der Ostküste begann Amerikas ideelle Kolonialisierung im Zeichen des Christentums. Auch sie kam über den Seeweg mit einem stolzen Schiff.
Leif Eriksson
Schon vor gut 1000 Jahren überquerten Wikinger den Atlantik. Mit einem ähnlichen Schiff wie diesem muss auch Leif Eriksson in See gestochen sein. Mit einer sogenannten Knorr, etwa 20 Meter lang und sechs Meter breit, entdeckte er Amerika schon rund 500 Jahre vor Kolumbus.
"Luf-Boot"
Hier gibt es keinen berühmten Kapitän: Das Luf-Boot wurde geraubt, als Deutschland im Auftrag des deutschen Kaisers und seines Reichskanzlers Bismarck das sogenannte "Schutzgebiet Deutsch-Neuguinea" einnahm. Es ist ein Beispiel ausgefeilter Handwerkskunst, denn es wurde ohne Nägel gebaut. Kritisiert wird, dass es als Erbe der Kolonialzeit immer noch in einem deutschen Museum liegt.
Cutty Sark
1885 stellte die Cutty Sark unter ihrem siebten Kapitän Richard Woodget etliche Geschwindigkeitsrekorde aut. Heute liegt sie als Museumsschiff auf der Themse in Greenwich, einem Vorort von London. Der Klipper wurde zum Transport von Tee und schnell verderblichen Waren auf dem Weg ins British Empire eingesetzt. Bestleistung: 73 Tage von Australien nach London. Er zählt zum Kulturerbe der UNESCO.