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Beten für Chávez

1. Januar 2013

Eigentlich soll Venezuelas wiedergewählter Präsident Chávez noch in diesem Monat seine neue Amtszeit antreten. Doch es kommen immer mehr Zweifel auf, ob der schwer erkrankte Staatschef dazu noch in der Lage sein wird.

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Jorge Arreaza, Hugo Chávez' Schwiegersohn und venezolanischer Wissenschaftsminister, rief die Bevölkerung des Landes auf, böswilligen Gerüchten keinen Glauben zu schenken. Nach seiner jüngsten Krebs-Operation auf Kuba sei Chavez in einem stabilen Zustand. Den Silvestertag habe der Präsident "mit seinen Töchtern verbracht". Auch Informationsminister Ernesto Villegas appellierte an die Venezolaner, sich nicht in die Irre führen zu lassen. Zugleich bat er das Volk, für die Gesundung des Staatschefs zu beten.

Komplikationen?

Zuvor hatte der venezolanische Arzt José Rafael Marquina über den Kurzmitteilungsdienst Twitter verbreitet, Chávez habe eine Lungenembolie erlitten. Marquina hält sich im US-Bundesstaat Florida auf und berichtet anhand angeblicher Quellen in Kuba ständig über die Lage des Staatschefs. Auch der venezolanische Vizepräsident Nicolás Maduro hatte erklärt, Chávez' Gesundheitszustand sei "heikel". Nach der Entfernung eines Tumors habe es infolge einer Atemwegserkrankung "neue Komplikationen" gegeben. Maduro war am Freitag in die kubanische Hauptstadt Havanna gereist, wo Chávez vor gut zwei Wochen schon zum vierten Mal wegen seiner Krebserkrankung operiert wurde.

Der 58 Jahre alte Linkspopulist steht bereits seit 1999 an der Spitze des ölreichen Venezuela, erst im Oktober wurde er für eine dritte Amtszeit wiedergewählt. Seine neue Amtszeit soll er am 10. Januar antreten. Sollte er dazu nicht imstande sein, müsste es verfassungsgemäß Neuwahlen geben. Maduro und Parlamentspräsident Diosdado Cabello erklärten jedoch bereits, dass Chávez auch später vereidigt werden könnte.

wa/gmf (rtr, afp, dpa)