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18 Türken im Irak entführt

2. September 2015

In der irakischen Hauptstadt Bagdad sind 18 Türken von Bewaffneten entführt worden. Die Kidnapper sollen in Militäruniform gekleidet gewesen sein. Als Täter kommen verschiedene Gruppen in Frage.

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Symbolbild: Polizist in Bagdad (Foto: getty images, afp)
Bild: Getty Images/AFP/A. Al-Rubaye

Bei den Entführten handelt es sich um die Angestellten einer Baufirma, die im nördlichen Stadtteil Sadr City ein Fußballstadion errichtet. Sie seien von maskierten Männern in Pickup-Wagen verschleppt worden, sagte ein Polizeioberst. Demnach waren unter den Entführten neben Arbeitern auch drei Ingenieure und mehrere Verwaltungsfachleute.

Die Identität der Täter war zunächst nicht klar, bislang hat niemand die Verantwortung für die Entführung übernommen. Entführungen zur Erpressung von Lösegeld sind seit Jahren ein weitverbreitetes Problem in Bagdad und anderen irakischen Städten.

Auch Schiiten und IS als Täter möglich

Das Stadtviertel Sadr City ist eine Hochburg schiitischer Milizen, weshalb auch ein politisches Motiv nicht ausgeschlossen wurde. Die Milizen kämpfen an vorderster Front gegen die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS). Kritiker werfen der Türkei vor, die Aktivitäten der Dschihadisten lange geduldet, wenn nicht sogar unterstützt zu haben.

Allerdings kommen auch Anhänger des IS selbst als Täter in Frage. Die Türkei fliegt seit einiger Zeit Luftangriffe gegen die Terroristen in Syrien und im Irak und erlaubt auch den USA, im Kampf gegen die Extremisten türkische Luftwaffenstützpunkte zu benutzen. Terroristen des "Islamischen Staates" hatten den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan im vergangenen Monat vorgeworfen, "sein Land an Kreuzfahrer zu verkaufen".

chr/stu (afp, dpa, ap)