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MusikGlobal

Beyoncé bricht Allzeitrekord bei Grammy-Awards

6. Februar 2023

US-Sängerin Beyoncé hat bei den Grammy-Awards vier Preise gewonnen und mit nun 32 Trophäen einen neuen Rekord aufgestellt. Für die Platte "Harry's House" gewinnt Harry Styles den Preis für das beste Album des Jahres.

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Grammy Awards I Beyonce
Die US-Sängerin Beyoncé steht jetzt auf Platz eins der ewigen BestenlisteBild: Chris Pizzello/Invision/AP/dpa/picture alliance

Mit insgesamt 32 Trophäen hat US-Sängerin Beyoncé bei den Grammy-Awards nun einen neuen Rekord aufgestellt. Der 41-jährige Superstar bekam bei der Preisverleihung in Los Angeles vier der Grammophone - und steht damit ganz allein auf Platz eins der ewigen Bestenliste. Zuvor hatte der britisch-ungarische Dirigent Georg Solti mit 31 Grammys den Rekord des Musikers mit den meisten Preisen gehalten.

Beyoncé gewinnt nicht in den Hauptkategorien

"Ich versuche, nicht zu emotional zu sein. Ich versuche, diese Nacht einfach anzunehmen", sagte Beyoncé sichtlich gerührt. Sie danke Gott, der sie beschützt habe, und auch ihrem Mann, Rapper Jay-Z. Beyoncé gewann bei der 65. Grammy-Verleihung Preise in den Kategorien beste Tanz-Aufnahme, bestes Tanz-Album, beste traditionelle R&B-Performance und bester R&B-Song. Ein Wermutstropfen mag allerdings gewesen sein, dass die Künstlerin in keiner der Hauptkategorien ausgezeichnet wurde.

Harry Styles bei den Grammy Awards 2023
Harry Styles mit "As It Was" bei den Grammy-AwardsBild: Chris Pizzello/Invision/AP/picture alliance

Der Preis für das beste Album des Jahres geht in diesem Jahr an Harry Styles für seine Platte "Harry's House". Der 29-jährige Brite setzte sich unter anderem gegen "Music Of The Spheres" von Coldplay, Beyoncés "Renaissance" und "30" von Adele durch. "So etwas passiert Menschen wie mir nicht sehr häufig", sagte Styles sichtlich berührt, nachdem er die finale Trophäe des Abends von einem Fan übergeben bekommen hatte. "Ich bin sehr, sehr dankbar." Styles spielte seinen Hit "As it was" in einem silbernen Glitzer-Outfit und sah damit ein wenig aus wie ein Lametta-Baum.

Deutsche Kim Petras gewinnt Grammy

Moderiert wurde die Gala erneut von Comedian Trevor Noah. First Lady Jill Biden in goldenem Kleid verkündete die Siegerin in der Kategorie Song des Jahres. Den Preis erhielt US-Songwriterin Bonnie Raitt für "Just Like That". 

Die Präsidentengattin ehrte zudem einen Protestsong aus dem Iran gegen die Unterdrückung von Frauen. Die iranische Protesthymne "Baraye" des Sängers Scherwin Hadschipur, die während der jüngsten Protestwelle im Iran Millionen Menschen berührt hatte, gewann in der Kategorie Bester Song für sozialen Wandel. 

Insgesamt wurden dieses Jahr laut Veranstalter Grammys in 91 Kategorien vergeben werden. Die in der nordrhein-westfälischen Kleinstadt Hennef aufgewachseneSängerin Kim Petras und der britische Sänger Sam Smith wurden für ihren Clubhit "Unholy" mit einem Grammy ausgezeichnet. Damit ist die 30-jährige Deutsche der erste Transmensch in der Geschichte der Grammys, der in der Kategorie bestes Pop-Duo geehrt wurde. "Ich will nur all den unglaublichen Transgender-Legenden vor mir danken, die diese Türen für mich geöffnet haben, damit ich heute Abend hier sein kann", sagte Petras. "Ich bin an einer Autobahn mitten im Nirgendwo in Deutschland aufgewachsen. Und meine Mutter hat mir geglaubt, dass ich ein Mädchen bin. Ohne sie wäre ich nicht hier." 

Kim Petras und Sam Smith bei den Grammy Awards 2023
Die deutsche Sängerin Kim Petras und Sam Smith (li.) auf der Grammy-Bühne in Los AngelesBild: Chris Pizzello/Invision/AP/picture alliance

Kurze Zeit später performten Petras und Smith "Unholy" auf der Grammy-Bühne - Petras im Käfig, Sam Smith und die Tänzer als Teufel verkleidet. "Unholy" schaffte es im Herbst 2022 auf Platz eins in den USA und Großbritannien. Das Lied handelt von einem Familienvater, der sich in einem Stripclub vergnügt.

US-Schauspielerin Viola Davis erreicht "EGOT"-Status

Hollywoodstar Viola Davis ist für das Audiobuch ihrer Autobiografie "Finding Me" mit einem Grammy geehrt worden und hat damit den sogenannten "EGOT"-Status erlangt. Damit gehört sie jetzt zu den Künstlerinnen und Künstlern, die alle vier großen Trophäen der US-Unterhaltungsbranche gewonnen haben: Emmy, Grammy, Oscar und Tony. 

US-Schauspielerin Viola Davis mit Trophäe in der Hand
US-Schauspielerin Viola Davis gehört nun zum exklusiven Kreis der "EGOT"-Status Preisträgerinnen und PreisträgerBild: Chris Pizzello/Invision/AP/picture alliance

Die 57-Jährige setzte sich in der Kategorie bestes gesprochenes Album gegen Lin-Manuel Miranda, Jamie Foxx, Questlove und Mel Brooks durch. In ihrer Dankesrede bei der Preisverleihung sagte sie:
"Ich habe dieses Buch zu Ehren der sechsjährigen Viola geschrieben. Zu Ehren ihres Lebens, ihrer Freude, ihres Traumas."

Zum Kreis der Künstler mit allen vier Trophäen zählen etwa Audrey Hepburn, Andrew Lloyd Webber, John Legend und Jennifer Hudson. Letztere wandte sich bei Twitter an ihre neu in diese Riege
aufgenommene Schauspielkollegin: "Glückwünsche an eine lebende Legende. Zeit zu feiern!"

Künstler feierten 50 Jahre Hip Hop

Ein weiterer Gewinner der amerikanischen Preisnacht war Rapper Kendrick Lamar, der 2022 mit "Mr. Morale & the Big Steppers" nach bahnbrechenden früheren Alben erneut ein viel gerühmtes Rap-Werk rausbrachte und drei Grammys holte - unter anderem für das beste Rap-Album.

Kendrick Lamar bei den Grammy Awards 2023
US-Rapper Kendrick Lamar gewann drei Grammy-Awards Bild: Chris Pizzello/Invision/AP/picture alliance

Musikerin Lizzo wurde für ihren Song "About Damn Time" für die Aufnahme des Jahres geehrt. Ihren Höhepunkt erreichte die Stimmung im Saal bei einem Song-Medley anlässlich des "50. Jubiläums von Hip Hop". Etliche Künstler, darunter Busta Rhymes, Ice-T, Missy Elliott, Nelly und LL Cool J, führten auf der Bühne musikalisch durch die Geschichte des Genres. 1973 gilt gemeinhin als das Geburtsjahr der heute global populären Musikrichtung.

Im Schatten der Superstars ist auch die deutsche SWR Big Band bei den Grammy-Awards ausgezeichnet worden. In der Kategorie "Bestes Arrangement (Instrumental oder A Cappella)" wurden die Musiker aus Baden-Württemberg für einen Titel aus ihrem Album "Bird Lives" ausgezeichnet.

nob/gri/kt/pg (dpa, afp, rtr)