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Beziehung zu Österreich "dauerhaft beschädigt"

23. April 2015

Die Regierung in Ankara protestiert gegen die Verwendung des Wortes "Völkermord" in einer Erklärung des österreichischen Parlaments zu den Armenier-Massakern. Der Botschafter wurde aus Wien zurückbeordert.

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Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei (Foto: picture alliance/AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo

Die Erklärung des österreichischen Nationalrats zum Völkermord an den Armeniern hat zu einer schweren diplomatischen Krise zwischen Wien und Ankara geführt. Die Erklärung habe für "Empörung" gesorgt und werde die Beziehungen zwischen beiden Ländern "dauerhaft beschädigen", heißt es in einer Stellungnahme des Außenministeriums in Ankara. "Wir lehnen diese voreingenommene Haltung des österreichischen Parlaments ab." Es sei klar, "dass die Erklärung des österreichischen Parlaments die türkisch-österreichische Freundschaft dauerhaft beflecken wird".

Botschafter einberufen

Die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdoğan (Artikelbild) berief den türkischen Botschafter in Österreich, Mehmet Hasan Göğüş, zu Konsultationen in die türkische Hauptstadt ein.

Das Parlament in Wien hatte am Dienstag in einer gemeinsamen Erklärung aller Fraktionen die Massaker an den Armeniern vor 100 Jahren einen Völkermord genannt. Die Erklärung hat allerdings rein symbolischen Wert, weil sie nicht zur Abstimmung vorgelegt wird. Dennoch ist sie ein erster Schritt bei der Anerkennung der Massaker an den Armeniern durch Truppen des Osmanischen Reichs vor hundert Jahren.

Im Ersten Weltkrieg waren Armenier im Osmanischen Reich als vermeintliche Kollaborateure mit dem Feind systematisch vertrieben und umgebracht worden. Zwischen 200.000 und 1,5 Millionen Menschen kamen nach Schätzungen ums Leben. Die Türkei als Nachfolgestaat des Osmanischen Reichs lehnt die Bezeichnung "Völkermord" vehement ab.

qu/chr (dpa, afp)