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Bianchis Vater: "Wir durchleben Alptraum"

Stefan Nestler14. Oktober 2014

Der schwer verunglückte Formel-1-Pilot Jules Bianchi befindet sich nach Angaben seines Vaters weiter in sehr kritischem Zustand. Derweil belastet ein angeblich vor dem Unfall abgesetzter Funkspruch Bianchis Team.

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Ferrari-Teammitglieder mit einem Schild "Forza Jules" - beim Grand Prix in Sotschi. Foto: Reuters
Formel-1-Kollegen (hier das Ferrari-Team) denken an Jules BianchiBild: Reuters/L. Balogh

"Bei jedem Telefonklingeln wissen wir, dass es das Krankenhaus sein könnte, das uns sagt, dass Jules tot ist", sagte Vater Philippe Bianchi der italienischen Zeitung "La Gazzetta dello Sport". Die Ärzte hätten gesagt, dass noch nie jemand einen so schweren Unfall überlebt habe und es an ein Wunder grenze, dass Jules Bianchi noch lebe. "Es ist hart, in einer Woche ist das Leben unserer Familie zerstört worden", so Philippe Bianchi. "Wir durchleben einen Alptraum." Bianchis Vater vergleicht die Lage seines Sohnes mit der von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher nach dessen Skiunfall: "Nach Monaten ist Schumacher aus dem Koma erwacht. Ich hoffe, dass es Jules auch so ergeht."

Dank an Formel-1-Kollegen

Der französische Formel-1-Pilot Jules Bianchi war beim Großen Preis von Japan in Suzuka am 5. Oktober auf regennassem Asphalt von der Strecke abgekommen und mit seinem Marussia-Rennwagen unter einen Bergungskran gerast. Der 25-Jährige erlitt bei dem Aufprall schwere Hirnverletzungen. Er war unmittelbar nach der Einlieferung in ein Krankenhaus in Yokkaichi notoperiert worden.

Sein Vater bedankte sich in dem Interview für die große Anteilnahme der Formel-1-Kollegen: "Ich habe noch nie etwas Ähnliches gesehen." Unter anderen hätten WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton, Fernando Alonso und Felipe Massa Emails geschickt. Vor dem Start des Grand Prixs in Sotschi in Russland hatten am Sonntag alle Fahrer einen Kreis gebildet, um auszudrücken, dass ihre Gedanken bei Bianchi sind.

Aufgefordert, weiter schnell zu fahren

Die Zeitung "Sport Bild" berichtet über eine Nachricht des Automobilweltverbands FIA, die Bianchis Rennstall Marussia belastet. Bianchi habe trotz gelber Flaggen nicht sein Tempo verlangsamt, heißt es in der FIA-Notiz, die der Zeitung vorliegt. Wörtlich stehe darin: "Über Funk hat Marussia ihn dazu aufgefordert, schnell zu fahren, um Ericsson [Anm. der Redaktion: Der Schwede Marcus Ericsson fährt für das Team Caterham] hinter sich zu halten. Den Funkspruch gibt es auf Tonband."

sn/jw (dpa, gazetta.itSport Bild)