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Blutiger Terror im Irak

14. November 2013

Bei einer Anschlagsserie auf schiitische Prozessionen zum Aschura-Fest wurden mindestens 60 Pilger getötet, mehr als 100 wurden verletzt. Auch massive Sicherheitsvorkehrungen konnten dies nicht verhindern.

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Zerstörung nach dem Anschlag in Kirkuk (AFP/Getty Images)
Bild: Marwan Ibrahim/AFP/Getty Images

Der folgenschwerste Angriff ereignete sich bei Saadija in der Provinz Dijala, nördlich von Bagdad, wo ein Selbstmordattentäter eine Schiitenprozession attackierte und mindestens 33 Menschen mit in den Tod riss, wie Sicherheitsbehörden berichteten. Lokalen Medien zufolge soll der Attentäter eine Polizeiuniform getragen haben.

Die Anschlagserie erstreckte sich fast über den gesamen Irak. In der Stadt Bakuba kamen laut Polizei bei drei Anschlägen mindestens 15 schiitische Muslime ums Leben. In der Stadt Al-Kut, 170 Kilometer südöstlich von Bagdad, wurden nach Behördenangaben bei der Explosion dreier Bomben bei einer Trauerfeier der Schiiten neun Menschen getötet. Südlich der Hauptstadt kamen in Suweira vier Menschen bei Bombenanschlägen ums Leben. In der Stadt Kirkuk im Norden des Landes wurden bei einem Doppelanschlag fünf Menschen verletzt. Insgesamt liegt die Zahl der bei den Attentaten Verletzten weit über Hundert.

Das wichtigste Fest der Schiiten

Schiitische Pilger gedenken im Irak am Aschura-Fest des Todes von Imam Hussein, einer religiösen Schlüsselfigur ihrer Glaubensrichtung. Alljährlich pilgern zu den zehntägigen Feiern zehntausende Schiiten ans Grab von Imam Hussein in Kerbela, südwestlich von Bagdad. Die Feiern zum Aschura-Fest waren auch in den vergangenen Jahren stets eine Zielscheibe für Attentäter. Um Anschläge auf die Pilger zu verhindern, wurden die Sicherheitsvorkehrungen eigens verstärkt. Rund 35.000 zusätzliche Sicherheitskräfte sind rund um Kerbela im Einsatz, um Anschläge während der Feierlichkeiten zu verhindern. Bisher hat sich niemand zu den Bluttaten bekannt.

Die Schiiten stellen weltweit nur rund 15 Prozent der Muslime, doch sind sie im Irak in der Mehrheit. Radikalen Sunniten gelten die Schiiten als Ungläubige. Das Terrornetzwerk Al Kaida und andere extremistische Gruppen verüben immer wieder blutige Anschläge auf sie. Die von Schiiten geführte irakische Regierung wirft den Sunniten vor, das Land destabilisieren zu wollen.

qu/uh (dpa, rtre, afp)