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Boeings neues Sorgenkind?

28. November 2019

Zwei Abstürze des Modells 737 MAX steuerten den US-Konzern Boeing in eine Krise. Einen Weg heraus sollte der Ultralangstreckenflieger 777X ebnen. Doch nun wurde ein gravierender Vorfall bei einem Test bekannt.

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Boeing 777x
Modell einer Boeing 777XBild: Getty Images/Y. Seperi

Ein Problem bei einem Drucktest des neuen Boeing-Modells 777X war massiver als bisher bekannt: Laut Medienberichten wurde nicht nur eine Tür aus der Verankerung gerissen. Vielmehr sei die gesamte Struktur um den Notausgang herum zerstört worden, hieß es. "Das bedeutet, dass es ein strukturelles Versagen gab", sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person der Nachrichtenagentur AFP. "Es war nicht nur die Tür", bestätigte eine zweite Quelle. "Das ist sehr ernst." Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat Ermittlungen eingeleitet.

Die Zeitung "Seattle Times" veröffentlichte Fotos von dem schwer beschädigten Flugzeug-Rumpf:

Boeing hatte im September Drucktests vorgenommen, bei der eine Maschine bewusst extremen Bedingungen ausgesetzt wird, um die Stabilität des Flugzeugs zu testen. Bisher hieß es, dabei sei eine der Türen des Flugzeugs rausgeflogen.

Auslieferung frühestens Mitte 2021?

Unklar ist, wie sich das Problem auf die Zertifizierung der Boeing 777X auswirken wird, die sich bereits um Monate verzögert hat. Während die ersten Maschinen des Typs eigentlich im kommenden Jahr ausgeliefert werden sollten, wurde dies im Oktober von Boeing auf Anfang 2021 verschoben. Nun könnte sich die Auslieferung des neuen Ultralangstreckenfliegers noch weiter verzögern. Boeing liegen schon fast 340 Bestellungen für das Modell 777X vor, unter anderem von den Fluggesellschaften Lufthansa, Emirates, Singapore Airlines und Qatar Airways.

Äthiopien Flugzeugabsturz Ethiopian Airlines Flight ET 302
Das Ende von Flug ET 302: Wrackteile einer 737 MAX in Äthiopien (Archivbild von März 2019)Bild: Reuters/T. Negeri

Boeing steckt bereits wegen eines anderen Maschinen-Typs in einer schweren Krise. Seit März gilt ein weltweites Flugverbot für die 737 MAX, nachdem bei zwei Abstürzen von Maschinen dieses Modells in Indonesien und Äthiopien insgesamt 346 Menschen ums Leben gekommen waren. Ermittler vermuten, dass die Unglücke mit einem Stabilisierungssystem zusammenhängen, das bei einem drohenden Strömungsabriss die Flugzeugnase nach unten drückt.

wa/se (afp, rtr, seattletimes.com)