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Boko Haram entführt Politikergattin

27. Juli 2014

Der Terror der islamistischen Sekte Boko Haram hat sich von Nigeria in das benachbarte Kamerun ausgebreitet. Das Haus des stellvertretenden Regierungschefs wurde angegriffen, seine Frau entführt.

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Kameruns Armee im Einsatz gegen Boko Haram (Foto: AFP/Getty Images)
Kameruns Armee im Einsatz gegen Boko HaramBild: AFP/Getty Images

Der blutige Terror der Boko Haram-Terroristen versetzt die Bevölkerung im Norden Nigerias seit Jahren in Angst und Schrecken. Nun ist auch der Norden des benachbarten Kamerun zur Zielscheibe der radikalen Islamisten geworden.

Im Norden des Landes, an der Grenze zu Nigeria, stürmten Boko Haram-Kämpfer das Haus des Vize-Ministerpräsidenten Amadou Ali. Bei dem Angriff auf das Haus des Politikers in der Stadt Kolofata wurden nach Angaben eines Regierungssprechers mindestens drei Menschen getötet. Ali selbst wurde demnach von Sicherheitskräften in eine andere Stadt gebracht, seine Ehefrau wurde von den radikalen Islamisten entführt. Ali war gemeinsam mit seiner Familie in seinem Privathaus, um das Ende des Ramadan zu feiern. In Kolofata gab es nach dem Angriff auf das Haus des Politikers weitere Kämpfe zwischen Regierungssoldaten und Boko Haram-Kämpfern.

Seit Freitag hatte es bereits mehrere Boko Haram-Überfälle in Kamerun gegeben. Dabei starben mindestens vier Soldaten. Bei einem weiteren Angriff wurde nach Regierungsangaben der Bürgermeister von Kolofata, der zugleich geistliches Oberhaupt der Stadt ist, entführt.

Tote bei Anschlag auf Kirche in Kano

Kamerun beteiligt sich einiger Zeit mit mehr als 1000 Soldaten am Kampf gegen die Terrrormiliz im Nachbarland. In der Folge drohte Boko Haram mit Angriffen. Erst kürzlich warnten die Vereinten Nationen, dass Boko Haram mittlerweile die Sicherheit in ganz Westafrika gefährde. Die radikale Sekte kämpft für einen streng islamischen Staat im Norden Nigerias und hat in den vergangenen Jahren Tausende Menschen getötet. Anschläge insbesondere auf Polizei, Armee und Behörden, aber auch Kirchen und Schulen stehen auf der Tagesordnung. Besonders betroffen ist der Norden. Doch immer häufiger werden auch vermeintlich sichere Orte wie das nigerianische Geschäftszentrum Lagos und die Hauptstadt Abuja Ziel von Anschlägen.

An diesem Sonntag starben nach Angaben der nigerianischen Polizei mindestens fünf Menschen bei einem Bombenangriff der Boko Haram Terroristen auf eine katholische Kirche in einem überwiegend von Christen bewohnten Bezirk der Stadt Kano im Norden des Landes.

qu/re (rtr, dpae,afpe, APE)