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Auf der Flucht vor Boko Haram ertrunken

18. August 2015

Wieder hat die radikal-islamische Miliz ein Dorf im Nordosten von Nigeria überfallen. Bis zu 150 Menschen sollen ums Leben gekommen sein. Viele, die vor den Terroristen flüchten wollten, kamen in einem Fluss um.

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Karte Nigeria Yobe Damaturu (Grafik: DW)

Ein örtlicher Regierungsvertreter bestätigte den Angriff im Bundesstaat Yobe, sprach aber von rund 50 Todesopfern. Dorfbewohner, die den Überfall überlebt hatten, sprachen dagegen von bis zu 150 Toten. Die moslemischen Terroristen waren zu Dutzenden mit Motorrädern und einem Auto in das Dorf Kukuwa-Gari eingefallen, das rund 50 Kilometer von Damaturu entfernt liegt, der Hauptstadt von Yobe. Sofort hatten die Angreifer das Feuer eröffnet und auf jeden geschossen, der ihnen über den Weg lief.

Die meisten Dorfbewohner, vor allem Frauen und Kinder, rannten in Panik in Richtung eines nahegelegenen Flusses. Dabei seien sie von den Angreifern verfolgt worden, die auf sie schossen, berichteten Augenzeugen weiter. In ihrer Not seien die Flüchtenden schießlich in den Fluss gesprungen, der wegen starker Regenfälle Hochwasser führte, und ertrunken. Ein Fischer, der versuchte, den Ertrinkenden zu helfen, sei von den Islamisten gezielt erschossen worden.

Boko Haram zerstört Telefonverbindungen

Der Angriff ereignete sich nach Angaben von Überlebenden bereits am vergangenen Donnerstag. Informationen darüber drangen aber erst jetzt an die breite Öffentlichkeit, weil die Telekommunikationsverbindungen in der Gegend seit Jahren unterbrochen sind. Im Zuge ihres seit 2009 andauernden Aufstands im Nordosten von Nigeria haben Kämpfer der Boko Haram auch sämtliche Telekommunikationsmasten zerstört.

uh/qu (afp)