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Bombenserie auf den Philippinen

13. April 2010

Auf der südphilippinischen Insel Basilan ist es am Dienstag (13.04.) zu einem Blutbad bekommen. Elf Menschen starben nach Agenturangaben bei mehreren Anschlägen in der Stadt Isabela.

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Karte der Philippinen mit Mindanao
Bild: DW

Die Täter kamen offenbar in Verkleidung: Getarnt als Polizisten und Soldaten zündeten die etwa 25 Männer an mehreren Orten in der Stadt selbstgebaute Bomben – darunter auch vor der katholischen Kathedrale von Isabela City. Anschließend lieferten sie sich nach Medienberichten ein Feuergefecht mit Sicherheitskräften, bevor sie auf Motorrädern entkommen konnten.

Drei der Angreifer wurden bei den Kämpfen getötet. Zu den Opfern zählen außerdem - wie ein Militärsprecher bestätigte – drei Soldaten, ein Polizist sowie vier Zivilisten.

Soldaten mit Rucksäcken vor einem Hubschrauber (Foto: dpa)
Im Jahr 2008 startete das Militär eine Großoffensive gegen die RebellenBild: picture-alliance/ dpa

Unruheprovinz Basilan

Hinter den Anschlägen vermutet die philippinische Armee die radikal-islamische Terrororganisation Abu Sayyaf. Basilan gilt als Rückzugsgebiet islamischer Extremisten. Immer wieder kam es hier in der Vergangenheit zu Anschlägen. Die Insel wird mehrheitlich von Muslimen bewohnt und gehört zu großen Teilen zur "Autonomen Region Muslimisches Mindanao". Dort kämpfen Rebellen für eine weitgehende Unabhängigkeit von den Philippinen.

Die Provinzen Mindanaos, in denen die Muslime die Mehrheit stellen, gehören zu den ärmsten der Philippinen. Zudem spielt die kollektive Identität der Moros, die sich im Verlauf des 20. Jahrhundert ausgebildet hat, eine wichtige Rolle. Sie fühlen sich als Fremde in einem feindlich gesonnenen, christlichen Land.

Die Abu Sayyaf wird von den USA und der philippinischen Regierung als Teil des Terrornetzwerks El Kaida angesehen. Die Gruppe wird für eine Reihe von Bombenanschlägen in dem Inselstaat verantwortlich gemacht. Außerdem soll auch eine ganze Reihe von Entführungen auf ihr Konto gehen.

Autorin: Esther Broders (dpa/ap/afp)
Redaktion: Miriam Klaussner