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Breite Unterstützung für inhaftierten DW-Journalisten

9. August 2018

Die Verhaftung des Mitarbeiters der DW, Paulyuk Bykowski, in Weißrussland hat zu einer breiten Unterstützung für dessen Freilassung geführt. DW-Intendant Peter Limbourg protestierte gegen das Vorgehen der Behörden.

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Elisabeth Motschmann, kultur- und medienpolitische Sprecherin der CDU/CSU-BundestagsfraktionBild: DW/B. Geilert

Vertreter weißrussischer Behörden hatten am Mittwochmorgen die Wohnung Bykowskis durchsucht und Computer, Tablets, Telefone, Sticks, Discs und Bankkarten beschlagnahmt. Die Staatsanwaltschaft hatte seiner Frau zufolge einen Durchsuchungsbefehl für die gesamte Wohnung vorgelegt. Die Ermittler hätten gegenüber Bykowski deutlich gemacht, ihn vorerst als Zeugen mitzunehmen. Wenige Stunden später erfolgte die Festnahme.

Paulyuk Bykowski arbeitet seit mehreren Jahren für die Russisch-Redaktion der DW. Intendant Peter Limbourg sagte zur Verhaftung seines Mitarbeiters: „Unabhängig von der fragwürdigen Behauptung eines vermeintlichen Verstoßes, sind Wohnungsdurchsuchungen und Verhaftungen von Journalisten nicht zu tolerieren.“

CDU/CSU-Fraktion nimmt Präsident Lukaschenko ins Visier

Scharfe Kritik übte die kultur- und medienpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Elisabeth Motschmann. Die Verhaftung Bykowskis verstoße gegen die Pressefreiheit. „Die Gründe sind fadenscheinig und unverhältnismäßig. Weißrussland muss die Medien- und Meinungsfreiheit achten.“ Präsident Alexander Lukaschenko entferne sich und sein Land „immer weiter von Europa“, so Motschmann, die auch dem Rundfunkrat der DW angehört.

Die Deutsche Welle hat beim Botschafter der Republik Weißrusslands in Berlin Protest gegen die Verhaftung des DW-Korrespondenten eingelegt und seine unverzügliche Freilassung gefordert. Zudem wies die DW gegenüber dem Botschafter darauf hin, dass man rechtsstaatliches Vorgehen gegenüber akkreditierten Journalisten erwarte.

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) appellierte an die weißrussischen Behörden, Paulyuk
Bykowski unverzüglich frei zu lassen. DerDJV-Vorsitzende Frank Überall appellierte zugleich an die Bundesregierung, „ihren Einfluss in Minsk geltend zu machen, damit Bykowski wiedr in Freiheit gelangt“. 

ROG: Einschüchterung kritischer Stimmen

Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hatte im Zusammenhang mit der Verhaftung weiterer Journalisten am 7. und 8. August in Minsk den Versuch einer „Einschüchterung von kritischen Stimmen“ angeprangert. ROG-Vorstandssprecher Michael Rediske: „Die Vorwürfe rechtfertigen in keiner Weise dieses drastische Vorgehen. Die Journalisten haben nur ihre Arbeit gemacht und versucht, unabhängig zu berichten.“
Auf der ROG-Rangliste zur Pressefreiheit nimmt Weißrussland Platz 155 unter 180 Ländern ein.
 


Weitere Informationen zur Verhaftung des DW-Mitarbeiters lesen Sie in einem Beitrag der Russisch-Redaktion der DW