Britische Premierministerin an Seite Japans
31. August 2017Dass die Nordkorea-Krise in den Mittelpunkt ihres Tokio-Besuchs rücken würde, war für die britische Premierministerin Theresa May im Vorfeld nicht abzusehen. Doch der Start einer nordkoreanischen Rakete, die japanisches Gebiet überflog, hat die Agenda etwas verändert. So traf sich May nicht nur erneut mit ihrem japanischen Kollegen Shinzo Abe. Sie nahm auch an einem Treffen des japanischen Nationalen Sicherheitsrates in Tokio teil (Artikelbild).
Beide Politiker zeigten sich einig darin, dass man dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong-Un geschlossen entgegentreten müsse. Die rücksichtslose nordkoreanische Aktion stelle eine Bedrohung Japans da, sagte Ministerpräsident Abe vor den Mitgliedern des Gremiums. May verwies auf die tiefe Sicherheitspartnerschaft zwischen Großbritannien und Japan. Das Ziel müsse es sein, das Regime in Nordkorea von solchen aggressiven Handlungen abzuhalten.
Nicht alltäglich
May war - nach dem früheren australischen Ministerpräsident Tony Abbott 2014 - erst die zweite ausländische Spitzenpolitikerin, die einem Treffen des japanischen Sicherheitsrates beiwohnen durfte. Regierungssprecher Yoshihide Suga erklärte, dies sei nicht alltäglich und zeige die besonders engen Verbindungen zwischen Großbritannien und Japan. Schließlich habe sich der Gast aus Großbritannien schockiert über die aktuellen Ereignisse gezeigt.
Dem 2013 in Japan gegründeten Sicherheitsrat gehören der Ministerpräsident und seine wichtigsten Kabinettsmitglieder an. Vor den Beratungen in Tokio hatte die britische Premierministerin mit dem japanischen Verteidigungsminister Itsunori Onodera eine US-Marinebasis vor den Toren Tokios besichtigt. Auch dies eine Reaktion auf den Raketentest Norkoreas, der vom Weltsicherheitsrat bereits verurteilt wurde. Großbritannien gehört zu den Ländern, die sich für weitere Sanktionen gegenüber Nordkorea stark machen.
Manöver in Südkorea
Unterdessen hat die US-Luftwaffe zwei Langsteckenbomber des Typs B-1B sowie vier
F35B-Mehrzweckkampfflugzeuge nach Südkorea geschickt, teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul mit. Über der nordöstlichen Provinz Gangwon übten sie demnach zusammen mit südkoreanischen Kampfjets ihre Angriffsfähigkeiten.
ml/stu (afp,ap,rtr)