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Politik

Brooks' Tod wird als Tötungsdelikt behandelt

15. Juni 2020

Nach dem tödlichen Polizeieinsatz in der US-Großstadt Atlanta prüft die zuständige Staatsanwaltschaft auch eine mögliche Anklage wegen Mordes. Der Leichnam von Rayshard Brooks wurde inzwischen obduziert.

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USA I Polizeigewalt in Atlanta
Bild: Reuters/E. Nouvelage

Rayshard Brooks widersetzt sich Verhaftung (12.06.2020)

Zwei Schussverletzungen haben zum Tod des Afroamerikaners Rayshard Brooks nach einem Polizeieinsatz in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia geführt. Die Gerichtsmedizin habe nach der Obduktion mitgeteilt, dass Brooks zwei Schüsse in den Rücken trafen, berichtet der Nachrichtensender CNN. Der 27-Jährige sei an Organschäden und Blutverlust gestorben. Sein Tod werde als Tötungsdelikt behandelt.

Brooks war am Freitagabend von der Polizei kontrolliert worden, weil er in seinem Wagen in einer Autoschlange vor einem Schnellrestaurant eingeschlafen war. Offenbar war er angetrunken. Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigen nach Darstellung des Kriminalamts von Georgia (GBI), dass sich Brooks seiner Festnahme widersetzte, einem der Polizisten einen Elektroschocker abnahm und flüchtete. Im Laufe der Verfolgungsjagd soll Brooks den sogenannten Taser auf einen der Beamten gerichtet haben, woraufhin dieser auf den Schwarzen schoss. Brooks wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo er seinen Verletzungen erlag.

"Unangemessener" Tod

Die Staatsanwaltschaft will in dieser Woche über mögliche Anklagepunkte gegen den Polizisten entscheiden. Zuvor sollten noch Zeugen gehört werden, erklärte Bezirksstaatsanwalt Paul Howard. Möglich sei eine Anklage wegen Mordes oder fahrlässiger Tötung. Brooks schien für niemanden eine Bedrohung dargestellt zu haben, meinte Howard. "Die Tatsache, dass es bis zu seinem Tod eskaliert ist, erscheint einfach unangemessen."

USA I Polizeigewalt in Atlanta
Brennendes Restaurant der Hamburger-Kette Wendy's in AtlantaBild: picture-alliance/AP/B. Gray

Brooks Tod heizte in den Vereinigten Staaten die Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt weiter an, die seit der Tötung des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis (Bundesstaat Minnesota) Ende Mai nicht abreißen. Das Schnellrestaurant, vor dem Brooks niedergeschossen wurde, ging in der Nacht zum Sonntag in Flammen auf.

wa/bru (dpa, CNN)