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Buber-Rosenzweig-Medaille für Konrád

9. März 2014

Der ungarische Autor steht für ein literarisches Werk, das sich für grenzüberschreitende Völkerverständigung einsetzt. György Konrád schrieb viele brillante Essays, in denen er zum Ausgleich aufrief.

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György Konrad nahm am Sonntag (09.03.2014) die Buber-Rosenszweig-Medaille im Kieler Opernhaus entgegen (Foto: imago/epd)
Bild: imago/epd

Zur Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit hat der ungarische Schriftsteller György Konrád in Kiel die Buber-Rosenzweig-Medaille verliehen bekommen. Konrád gehört seit Jahrzehnten zu den herausragenden Schriftstellern des europäischen Kontinents. Besondere Verdienste erwarb er sich in den Jahren bis 1989. Er gehörte vor dem Zusammenbruch des Eisernen Vorhangs zu den wichtigsten intellektuellen Stimmen Osteuropas.

Großes gesellschaftliches Engagement

Der 80-jährige Romancier und Essayist werde für sein entschlossenes Engagement für eine freie Gesellschaft gewürdigt, hieß es in Kiel bei der Verleihung der Auszeichnung. Die Buber-Rosenzweig-Medaille wird vom Koordinierungsrat der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit an Persönlichkeiten oder Initiativen vergeben, die sich um die Verständigung zwischen Christen und Juden verdient gemacht haben. Konrád setze sich gegen den „Ungeist von Rassismus und Antisemitismus" insbesondere in seinem Heimatland Ungarn ein, hieß es zur Begründung.

György Konrád wurde 1933 als Sohn einer jüdischen Familie geboren. Seine Eltern überlebten Vertreibung und Deportierung nur knapp. Nach dem Krieg studierte Konrád Literatur, Soziologie und Psychologie in Budapest. In seinen Romanen und zahlreichen Essays beschäftigt sich der Autor mit der Geschichte Europas und setzte sich immer wieder für ein friedliches Miteinander ein. In Ungarn durfte er lange nicht publizieren. In jüngster Zeit protestierte er in seinem Heimatland gegen antisemitische Ausschreitungen.

Hohe Ehren in Deutschland

György Konrád wurde in den vergangenen Jahrzehnten bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. So erhielt er 1991 den „Friedenspreis des deutschen Buchhandels". Er war Präsident des internationalen Schriftstellerverbandes P.E.N. und Präsident der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg. In Kiel hält der Literaturkritiker Helmut Karasek die Laudatio auf Konrád.

jk/hm (dpa)