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Politik

Keine Impf-Priorisierung mehr ab 7. Juni

17. Mai 2021

Bei den Corona-Impfungen in Deutschland soll in drei Wochen keine festgelegte Priorisierung mehr gelten. Das beschlossen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mitteilte.

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Eine Hausärztin verimpft in Berlin das Vakzin von BioNTech-Pfizer
Eine Hausärztin verimpft in Berlin das Vakzin von BioNTech-PfizerBild: Wolfgang Kumm/dpa/picture alliance

Damit können sich erstmals Menschen über 16 Jahren, die keiner der drei Priorisierungsgruppen Alter, Erkrankung und Beruf angehören, ab 7. Juni in Deutschland um einen Impftermin bemühen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kündigt außerdem an, dass ab diesem Zeitpunkt auch die Betriebs- und Privatärzte in die Impfkampagne eingebunden werden.

Auf einer Pressekonferenz sagte Spahn, bis Ende Mai sollten 40 Prozent der Menschen in Deutschland mindestens einmal gegen Corona geimpft sein. 15 Millionen Impfungen von Menschen mit besonderem Risiko seien von heute bis zum 7. Juni vorgesehen. Dann werde die Priorisierung in den Impfzentren, in den Arztpraxen und bei Betriebsärzten aufgehoben.

Spahn wertete den bis dahin noch weiter geltenden Vorrang für Ältere, Kranke und Menschen in bestimmten Berufen als wichtig. "Sie zuerst zu impfen, das war epidemiologisch geboten", sagte er. Die Priorisierung sei auch moralisch geboten gewesen. "Das war keine Bürokratie, das hat Menschenleben gerettet." Dennoch könnten die Kommunen bestimmte Kontingente von Impfdosen weiter für bestimmte Stadtteile oder Personengruppen verwenden.

Spahn bittet um Geduld

Der CDU-Politiker bat zugleich weiterhin um Geduld. Das Ende der Priorisierung bedeute nicht, dass nun alle unmittelbar innerhalb weniger Tage auch einen Termin bekommen könnten. Die Impfungen würden wie angekündigt "bis weit in den Sommer hinein" fortgesetzt. Bereits vereinbarte Termine würden nun auch nicht hinfällig, sondern sollten wahrgenommen werden. Mit Blick auf die Impfzentren heißt es in dem Beschluss: "Den Ländern ist es unbenommen, die Priorisierung im Rahmen der ihnen zugewiesenen Impfstoffdosen aufrechtzuerhalten."

Einige Bundesländer sind mit der Freigabe in Arztpraxen bereits vorgeprescht. So dürfen sich in Baden-Württemberg seit Montag die Menschen bereits ohne Eingruppierung impfen lassen. Nur der Impfstoff von Moderna bietet sich laut Landesapothekerkammer wegen des Transports nicht für Praxen an. In den Impfzentren bleibt die Priorisierung aber erhalten, damit dort Menschen mit hohem Risiko auf jeden Fall zuerst geimpft werden.

In Bayern soll die Priorisierung bei den Hausärzten im Laufe der Woche fallen. Brandenburg gab lediglich die Prioritätsgruppe 3 vollständig frei. Hessen will von Juni an die Registrierung für die Impfungen für alle Bürger öffnen. 

Ende Juni Inzidenz unter 50

Bisher sind mehr als 70 Prozent der über-60-jährigen Bundesbürger mindestens einmal geimpft, fast 25 Prozent vollständig. Mehr als 40 Millionen Corona-Impfdosen sind in Deutschland insgesamt verabreicht. 37 Prozent der Bundesbürger (30,8 Millionen) sind mindestens einmal geimpft - 11,2 Prozent (9,3 Millionen) komplett. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften hat das Saarland mit 41,4 Prozent. Sachsen liegt mit 32 Prozent am weitesten zurück. 

kle/AR (rtr, dpa, afp)