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Bundesbank erhöht Wachstumsprognose

5. Juni 2015

Ein schwacher Euro und gestiegene Einkommen: Die deutsche Bundesbank schraubt ihre Erwartungen für das Wachstum in diesem und im kommenden Jahr nach oben. Auch die deutsche Industrie verbucht ein kräftiges Auftragsplus.

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Symbolbild Autoindustrie Deutschland VW-Werk in Wolfsburg (Foto dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/Stratenschulte

Die Bundesbank traut der deutschen Wirtschaft 2015 und 2016 ein kräftiges Wachstum zu. Für das laufende Jahr rechnen die Banker mit einem Plus von 1,7 Prozent und im kommenden von 1,8 Prozent. Noch im Dezember fielen die Prognosen mit 1,0 für dieses und 1,6 für das kommende Jahr deutlich geringer aus.

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann geht davon aus, dass sich die Wirtschaft von der Konjunkturabkühlung Mitte 2014 schneller als gedacht erholt hat. "Die Binnenwirtschaft profitiert dabei von der guten Arbeitsmarktlage und den kräftigen Einkommenszuwächsen", so Weidmann. Im Klartext heißt das: Die Deutschen haben mehr Geld in der Tasche und geben es auch aus.

Der Euro ist zudem relativ schwach, was wiederum den Export von Waren fördert. Für 2017 erwarten die Bundesbank-Ökonomen einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 1,5 Prozent.

Lettland EU-Finanzministertreffen in Riga (Foto: DW/Reigert)
Bundesbank-Präsident WeidmannBild: DW/B. Riegert

Auftragsplus in der Industrie

Deutlich kurzfristigere Daten unterstreichen den Aufwärtstrend. So verzeichnen die deutschen Industriebetriebe im April deutlich mehr Aufträge, als Experten angenommen hatten. Laut dem statistischen Bundesamt stand am Ende des Monats April ein Auftragsplus von 1,4 Prozent im Vergleich zum März.

Experten hatten im Schnitt nur mit einem Zuwachs um 0,5 Prozent gerechnet. Auch im März fielen die Daten nachträglich besser aus. So hob das Bundesamt das März-Auftragsplus um 0,2 Prozentpunkte auf 1,1 Prozent an.

Motor Euro-Zone

Der Zuwachs ist allein auf das Auslandsgeschäft zurückzuführen: Hier nahmen die Aufträge um 5,5 Prozent zu. Dafür sorgten vor allem die Bestellungen aus der Euro-Zone, die um 6,8 Prozent kletterten. Dorthin gehen knapp 40 Prozent der deutschen Exporte. Die Aufträge aus Deutschland schrumpften hingegen um 3,8 Prozent, nachdem es im März noch ein deutliches Plus gegeben hatte.

Das Wirtschaftsministerium erwartet eine Fortsetzung des Aufwärtstrends. "Von der anziehenden Konjunktur im Euro-Raum sind zusätzliche Impulse zu erwarten", heißt es angesichts der Erholung in Ländern wie Spanien und Irland.

Nm/rb (afp, dpa, rtr)