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Deutschland will mehr Ebola-Hilfe

12. September 2014

Die Bundesregierung will ihre Finanzhilfe für die Ebola-Krisengebiete verzehnfachen. "Die Situation hat sich dramatisch verschlimmert und droht außer Kontrolle zu geraten", sagte Entwicklungsminister Gerd Müller.

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Ebola in Liberia
Bild: picture-alliance/dpa/C. Van Nespen

Sein Ministerium wolle deshalb die Mittel um neun Millionen auf insgesamt zehn Millionen Euro aufstocken, sagte Müller der "Rheinischen Post". Mit der Summe, die der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von Deutschland zur Verfügung gestellt würde, sollten etwa eine bessere Versorgung der Ebola-Kranken mit Medikamenten ermöglicht und weiteres qualifiziertes medizinisches Personal finanziert werden. Müller forderte auch andere Länder zu mehr Hilfe auf.

Auch die Wirtschaft ist betroffen

Der Internationale Währungsfonds (IWF) zeigte sich besorgt auch in Hinblick auf die wirtschaftlichen Auswirkungen der Ebola-Epidemie. In Liberia, Guinea und Sierra Leone seien empfindliche Einbrüche der Wirtschaft zu erwarten, warnte IWF-Sprecher Bill Murray.

Das Wirtschaftswachstum der am stärksten von der Epidemie betroffenen Länder in Westafrika könne um drei Prozentpunkte einbrechen, gleichzeitig seien Hilfsgelder von mehreren hundert Millionen Dollar notwendig.

Das Internationale Rote Kreuz kündigte an, weitere 2000 Helfer ausbilden zu wollen. 3500 seien bereits für den Pflegedienst geschult worden. Mit künftig dann rund 5.500 Fachkräften hoffe man, dem Virus besser begegnen zu können. Bislang gebe es keinerlei Anzeichen dafür, dass sich die Ausbreitung des Krankheitserregers verlangsamt habe.

Die Opferzahlen steigen stetig

Tatsächlich verdichten sich die Hinweise, dass sich die Epidemie immer weiter ausbreitet: Nach den jüngsten Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die Zahl der registrierten Ebola-Toten in Westafrika bis zum 6. September auf etwa 2300 angestiegen. Insgesamt hätten sich mindestens 4293 Menschen infiziert, rund die Hälfte davon innerhalb der drei Wochen zuvor. Die Dunkelziffer sei jedoch sehr hoch.

Ebola in Liberia
Trotz Angst vor dem Virus: Der Unmut über Quarantäne-Maßnahmen wie hier in Liberia ist großBild: picture-alliance/dpa/A. Jallanzo

Die Europäische Union hatte Anfang September ihre Hilfen für den Kampf gegen Ebola auf 144 Millionen Euro aufgestockt. Die Hilfsorganisation USAID hatte weitere rund 58 Millionen Euro angekündigt. Die Stiftung von Microsoft-Mitbegründer Bill Gates will umgerechnet 39 Millionen Euro bereitstellen. Weitere neun Millionen US-Dollar kommen von der Stiftung des Microsoft-Mitbegründers Paul Allen.

Nach jüngsten UN-Schätzungen sind zur Bekämpfung der Seuche in Westafrika in den nächsten Monaten Nothilfemaßnahmen im Umfang von rund 600 Millionen Dollar erforderlich (464 Millionen Euro). Liberias Regierung hatte in dieser Woche vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen um internationale Hilfe geworben.

haz/mak (afp, ap, dpa, rtr)