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Schärfere Kontrollen für Piloten

14. April 2016

Gut ein Jahr ist es her, dass ein Copilot ein Germanwings-Flugzeug zum Absturz brachte. Nun soll die Flugtauglichkeit von Piloten besser überwacht werden - durch Drogentests und eine neue Datenbank.

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Airbus A400M Piloten im Cockpit (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/L. Schulze

Eine Katastrophe wie den absichtlich herbeigeführten Flugzeug-Absturz der Germanwings-Maschine vor gut einem Jahr soll es nach Möglichkeit nie mehr geben. Als Reaktion auf diese Tat des offenbar psychisch labilen Copiloten Andreas Lubitz beschloss der Bundestag mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen ein neues Luftverkehrsgesetz. Dieses erweitert die regulären Flugtauglichkeits-Untersuchungen durch die Fluglinien, die als nicht ausreichend erachtet wurden. Für Piloten soll es nun mehr Drogen- und Alkoholkontrollen geben.

"Ärzte-Hopping" verhindern

Fluggesellschaften sollen demnach häufiger untersuchen, ob ein Pilot bei Dienstantritt unter dem Einfluss von "Medikamenten, Alkohol oder anderen psychoaktiven Substanzen" steht, wenn ein entsprechender Verdacht besteht. Außerdem sind Zufallskontrollen geplant.

Zudem soll eine flugmedizinische Datenbank eingerichtet werden. In dieser müssen künftig Einzelbefunde und abgebrochene Behandlungen der Piloten gespeichert werden - und zwar personalisiert. Flugmediziner können sich so in gewissem Umfang über vorherige Untersuchungen informieren. Damit soll verhindert werden, dass Piloten von einem Arzt zum nächsten gehen, bis ihnen einer bescheinigt, dass sie gesund sind und fliegen dürfen. Bei Zweifeln an der Tauglichkeit eines Piloten müssen außerdem die Behörden informiert werden. Lubitz hatte Ermittlungen zufolge mehrere Ärzte aufgesucht. Kurz vor der Katastrophe wurde ihm eine Einweisung in ein psychiatrisches Krankenhaus empfohlen. Auf die Datenbank sollen allein Experten des Luftfahrtbundesamtes Zugriff haben.

Debatte über Flugsicherheit

Die Entscheidung, die Daten anders als bisher mit dem Namen des Patienten zu speichern, ist nach Ansicht von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) ein bedeutender Schritt. Experten weltweit sähen auch in der Diskussion über solche Kontrollen einen positiven Effekt für die Sicherheit in der Luftfahrt, sagte Dobrindt bei der Bundestags-Debatte.

Der Germanwings-Flug 4U9525 war im März 2015 in den französischen Alpen zerschellt. Alle 150 Menschen an Bord starben. Die Katastrophe hatte eine Debatte über Sicherheitsvorkehrungen, medizinische Tests für Piloten sowie die ärztliche Schweigepflicht bei seelischen Erkrankungen ausgelöst.

cw/uh (dpa, rtr)