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Bundeswehr strandet auf Gran Canaria

29. September 2014

Schon wieder eine Panne bei der Bundeswehr: Eine Transall mit Ebola-Hilfsgütern bleibt auf Gran Canaria liegen. Auch innerhalb der Koalition wird jetzt über Verteidigungsministerin von der Leyen gestritten.

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Hilfsgüter für Senegal, Ablug in Köln/Bonn (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/Henning Kaiser

Nach den Problemen bei der Reise von Bundeswehrsoldaten in den Irak ist nun auch die Ebola-Hilfsmission der Bundeswehr ins Stocken geraten: Eine von zwei Transall-Transportmaschinen, die am Freitag nach Dakar gestartet waren, blieb wegen eines technischen Defekts auf Gran Canaria liegen, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bestätigte.

Nun sei eine weitere Transall mit Ersatzteilen auf dem Weg nach Gran Canaria, so das Verteidigungsministerium. Diese werde dann die Hilfsgüter der defekten Maschine nach Dakar bringen. Der technische Defekt sei bei einem geplanten Zwischenstopp auf der spanischen Insel vor der Küste Afrikas aufgefallen. Die zweite Maschine sei wie geplant weiter nach Dakar geflogen.

"Unterstützung der Bundeskanzlerin"

Wegen der Ausrüstungsmängel bei der Bundeswehr gerät Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) nun auch koalitionsintern in die Kritik. Die SPD-Spitze wirft ihr vor, ihre Arbeit zu vernachlässigen. Er könne der Ministerin nur raten, "ein bisschen weniger Fototermine zu machen und sich mehr mit dem Handwerk zu beschäftigen", sagte der stellvertretende SPD-Vorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel nach einer Telefonkonferenz des Parteipräsidiums.

Bundeskanzlerin Angela Merkel stellte sich jedoch hinter die Verteidigungsministerin: "Der Prozess und das, was die Ministerin im Verteidigungsministerium gerade macht" habe "die volle Unterstützung der Bundeskanzlerin", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Die Probleme hätten "sich über viele Jahre ergeben haben". Kurzfristig mehr Geld werde es aber nicht geben.

Pannen in Serie

Von der Leyen hatte am Wochenende eingeräumt, dass die Bundeswehr derzeit einige Zusagen an die NATO nicht einhalten könne. Ihr Ministerium hatte vergangene Woche dem zuständigen Ausschuss des Bundestags Listen vorgelegt, wonach zahlreiche Flugzeuge, Hubschrauber und anderes militärische Gerät derzeit nur sehr eingeschränkt einsetzbar sind.

Wegen Defekten an Transall-Maschinen saßen kürzlich auch sechs Ausbilder der Bundeswehr fast eine Woche lang in Bulgarien fest. Sie sollten kurdische Kämpfer im Nordirak in den Gebrauch der von Deutschland gelieferten Waffen einweisen.

det/sc (afp, dpa)