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Bundeswehr verlässt "OP North"

15. Juni 2013

Die Bundeswehr hat ihren einst gefährlichsten Außenposten in Afghanistan geräumt. Im "OP North" haben deutsche Soldaten drei Jahre lang an vorderster Front gekämpft.

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Verteidigungsminister Thomas de Maiziere bei seinem Besuch im März im "OP North" (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Der "Observation Post North" (Beobachtungspunkt Nord) in der Unruheprovinz Baghlan wurde in einer feierlichen Zeremonie an die afghanischen Streitkräfte übergeben, wie das Einsatzführungskommando der Bundeswehr mitteilte. Zuletzt waren an dem Stützpunkt rund 200 deutsche Kräfte stationiert. Er soll von 250 afghanischen Soldaten weiter betrieben werden.

Das Camp liegt 70 Kilometer westlich von Kundus an einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Der "OP North" wurde vor drei Jahren aufgebaut, als die Taliban-Angriffe ihren Höhepunkt erreichten. Das Lager erlangte traurige Berühmtheit, als ein afghanischer Soldat dort vor gut zwei Jahren ein Blutbad anrichtete und drei Bundeswehr-Angehörige tötete.

"Vom Brunnenbohren zum Kampfeinsatz"

Die Übergabe des Stützpunktes ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg der Bundeswehr raus aus Afghanistan. Im Herbst soll mit Kundus ein weiteres Feldlager geschlossen werden, das als Symbol für den verlustreichsten Auslandseinsatz der Bundeswehr gilt. Übrig bleibt danach nur noch das Hauptquartier in Masar-i-Scharif als größerer Bundeswehrstandort in Nordafghanistan.

Verteidigungsminister Thomas de Maizière hatte den "OP North" im März besucht und ihn einen "besonderen Ort" für die Bundeswehr genannt: "Hier wandelte sich der Einsatz vom Brunnenbohren zum Kampfeinsatz", sagte er. "Hier musste sich die Bundeswehr in besonderer Weise bewähren, kämpfen können und im Gefecht bestehen."

Die afghanische Armee und Polizei sollen bis Ende nächsten Jahres alleine für die Sicherheit im Land sorgen. Der Abzug der Bundeswehr aus dem Land läuft bereits seit etwa einem Jahr. Die Truppe ist von einst mehr als 5000 auf rund 4300 Soldaten verkleinert worden. Der Kampfeinsatz der NATO-geführten Schutztruppe Isaf soll Ende 2014 auslaufen. Danach soll sich ein kleinerer NATO-Einsatz mit deutscher Beteiligung auf die Ausbildung der afghanischen Sicherheitskräfte konzentrieren.

Im Osten Afghanistans kamen am Samstag mindestens fünf Polizisten bei einem Sprengstoffanschlag auf ihr Fahrzeug ums Leben. Sieben weitere seien verletzt worden, als die Bombe am Straßenrand explodierte, teilte die Regierung der Provinz Paktika mit. Die Gruppe befand sich den Angaben zufolge auf dem Weg in ein Ausbildungszentrum im Distrikt Jani Khel.

re/wl (dpa)