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Burkina Fasos Armee verspricht Wahlen

3. November 2014

"Die Macht interessiert uns nicht", beteuert Militärmachthaber Zida nach Gesprächen mit Führern der Opposition. Tausende Demonstranten misstrauen weiterhin den Versprechungen über einen demokratischen Wandel.

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Burkina Fasos Militärmachthaber Zida mit Oppositionsanführer Diabré (foto: reuters)
Bild: Reuters/J. Penney

Es gebe bereits Einigungen über einen friedlichen und demokratischen Übergang. Ziel sei eine Einheitsregierung, schon in Kürze könne es Wahlen geben, versicherte die Armeeführung Burkina Fasos nach den Sondierungsgesprächen mit den Spitzen der Opposition des Landes. Der Einsatz von Gewalt gegen Demonstranten sei notwendig, um Ruhe und Ordnung wiederherzustellen, an der Macht selbst sei man aber "nicht interessiert", ließ Militärmachthaber Isaac Yacouba Zida (Artikelbild l.) anschließend in einem Kommuniqué verkünden.

An dem Treffen in Ouagadougou hatten auch der Chef der größten Oppositionsfraktion im Parlament, Zéphirin Diabré (Artikelfoto, r.), Ex-Außenminister Ablassé Ouedraogo und Ex-Parlamentspräsident Roch Marc Christian Kaboré teilgenommen. Bei den jüngsten Protesten gegen das Militär war am Sonntag ein Mensch getötet worden. Soldaten gaben laut Medienberichten Warnschüsse ab, um tausende Demonstranten in der Hauptstadt auseinanderzutreiben. Die Kundgebungsteilnehmer forderten, dass auch Zivilisten an der Macht beteiligt werden müssten.

Noch mehr "Präsidenten"

Demonstranten stürmten das Gebäude des staatlichen Fernsehens. Dort wollten sich sowohl der ehemalige Verteidigungsminister und Armeechef Kouame Lougue als auch Oppositionsführerin Saran Sereme jeweils selbst zum Präsidenten erklären. Kouame wurde nach einem kurzen TV-Statement von Soldaten abgeführt; bevor Sereme zu Wort kommen konnte, wurde die Ausstrahlung beendet.

Angesichts der unübersichtlichen Lage rät das deutsche Auswärtige Amt von Reisen in das westafrikanische Land ab. Die Bundesregierung appellierte zudem an die Armee, die Macht unverzüglich an die verfassungsmäßigen Staatsorgane zurückzugeben. Die USA forderten umgehend freie und faire Präsidentschaftswahlen.

Armeechef Honoré Traoré sagte Zida inzwischen seine Unterstützung zu. Traoré hatte zunächst selbst Anspruch auf die Staatsführung erhoben. Allerdings gab es in den Reihen der Opposition starken Widerstand gegen ihn, da Traoré als Gefolgsmann des alten Systems gilt.

Der abgetretene Langzeit-Herrscher Blaise Compaoré hat sich derweil in die benachbarte Elfenbeinküste abgesetzt. Er hatte sich am Freitag den Massenprotesten gegen seine geplante Amtszeitverlängerung beugen müssen. Der 63-Jährige war vor fast 30 Jahren mit einem Putsch in der früheren französischen Kolonie Obervolta an die Macht gelangt.

SC/rb (afpe, dpa, rtr, APE)