BVB und Stöger trennen sich
12. Mai 2018Seinen Abschied von Borussia Dortmund hatte sich Trainer Peter Stöger sicher anders vorgestellt. Beim Saisonfinale verlor seine Mannschaft nicht nur das Spiel mit 1:3 (0:1), sondern auch Tabellenplatz drei an den Gegner 1899 Hoffenheim. Anschließend verkündte der 52 Jahre alte Österreicher, was die Spatzen schon seit langem von den Dächern pfiffen: "Das war heute mein letztes Pflichtspiel für den BVB, das haben wir schon vor einiger Zeit gemeinschaftlich beschlossen. Ein neuer Reiz mit einem neuen Trainer wird dem Verein gut tun."
Halbjähriges Gastspiel
Als Topkandidat für die Nachfolge wird der Schweizer Lucien Favre gehandelt. Der 60 Jahre alte frühere Trainer der Bundesligisten Hertha BSC und Borussia Mönchengladbach steht noch beim französischen Erstligisten OGC Nizza unter Vertrag. Stögers Aus kommt nicht überraschend. Der Österreicher übernahm das Amt im Dezember 2017, wenige Tage nach seinem Rauswurf bei Absteiger 1. FC Köln, als Nachfolger von Peter Bosz auf Rang acht. Sein Vertrag wurde bis Ende Juni 2018 befristet. Zwar schaffte es Stöger, die Mannschaft in der Liga zu stabilisieren und am Ende auch in die Königsklasse zu führen. Doch selbst die akzeptable Punktausbeute mit nur vier Niederlagen in 19 Ligaspielen konnte ihn nicht vor anhaltenden Spekulationen um seine Zukunft bewahren.
Schwankende Leistungen
Das frühzeitige Scheitern in der Europa League, ein 0:6 beim FC Bayern, mit dem man jahrelang auf Augenhöhe war, und ein schwacher Auftritt im Derby auf Schalke (0:2) wogen in der Gesamtbeurteilung seiner Arbeit schwer. Von den Tempo-Auftritten der Ära Jürgen Klopp oder dem erfolgreichen Ballbesitz-Fußball unter Thomas Tuchel entfernte sich der BVB immer mehr. Die Leistungsschwankungen des Teams waren unter Stöger zu groß.
sn/ml (dpa, sid)