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Börsen auf Talfahrt

16. August 2007

Die asiatischen Handelsplätze brachen um bis zu sieben Prozent ein. Grund ist die Krise des Immobilienmarktes in den USA. Mehrere Notenbanken stellten erneut Milliardenbeträge bereit, um die Märkte zu stützen.

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Elektronische Börsentafeln, davor zwei Personen (Quelle: AP)
Neue Kursverluste auch in TokioBild: AP

Anhaltende Ängste vor den weltweiten Folgen der US-Hypothekenkrise haben die asiatischen Aktienmärkte am Donnerstag (16.8.07) auf die größten Tagesverluste seit den Terroranschlägen in New York am 11. September 2001 zusteuern lassen. Erneut trennten sich die Anleger vor allem von Finanzwerten. Zu schaffen machte dem japanischen Markt der starke Yen. Auch die Aktien von Exportunternehmen gehörten zu den Verlierern.

"Das Vertrauen der Märkte schrumpft, und die Akteure können sich nicht beruhigen", sagte Kazuhiko Shibata von der Dresdner Bank in Tokio. Weiterhin falle es den Marktteilnehmern schwer, die Tiefe der Krise und die damit verbundenen Risiken auszuloten. Auch an Asiens Geldmärkten ging es hektisch zu; Dollar und Euro gaben gegenüber dem Yen klar nach.

Notenbanken pumpen Milliarden in die Märkte

Die japanische Notenbank pumpte am Donnerstag erneut umgerechnet rund 2,5 Milliarden Euro in den Geldmarkt, um mögliche Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Vor allem der Finanzsektor wurde erneut von Hiobsbotschaften aus den USA gebeutelt: An der Wall Street hatten Spekulationen über Finanzprobleme bei der Hypothekenbank Countrywide für Kursverluste gesorgt.

Verkaufsschilder ("Sale") für Immobilien auf einer Wiese (Quelle: AP)
Auslöser Hypothekenkrise: Wackelige Kredite im US-ImmobilienmarktBild: AP

Auch die amerikanische Notenbank pumpte erneut mehrere Milliarden Dollar auf den Geldmarkt, um die Auswirkungen der Hypothekenkrise zu dämpfen. Die Federal Reserve Bank (Fed) stellte den Geschäftsbanken am Mittwoch sieben Milliarden Dollar bereit. Seit dem 9. August addieren sich diese Interventionen der Notenbank auf ein Volumen von 71 Milliarden Dollar. Die Fed will verhindern, dass Liquiditätsengpässe die Zinsen am Geldmarkt über den Richtwert von zurzeit 5,25 Prozent heben. Diesen Zinssatz der Federal Funds Rate berechnen die Banken, wenn sie einem anderen Institut kurzfristig Kredite bereitstellen.

Panikverkäufe in Südkroea

In Tokio stand der Nikkei-Index zu Beginn des Nachmittages (Ortszeit) mehr als drei Prozent im Minus. In Seoul berichteten Händler von panikartigen Verkäufen. Dort fielen die Aktienkurse im Vormittagshandel teils um mehr als sieben Prozent. Die Börse im australischen Sydney stand zur Mitte des Handelstages mehr als fünf Prozent im Minus. Auch dort stießen Anleger Aktien aus Sorge ab, dass die Krise um wackelige US-Immobilienkredite noch weitere Kreise ziehen könnte.

Der Trend setzte sich am Morgen in Europa fort. Zu Handelsbeginn in Frankfurt am Main verlor der Deutsche Aktienindex (Dax) am Donnerstag gut zwei Prozent und fiel auf 7290 Punkte. Zwar mussten alle Werte Federn lassen, unter den größten Verlierern waren jedoch erneut Finanztitel. (rri)