CERN-Teilchenbeschleuniger wieder gestartet
22. November 2009In der Nacht zum Samstag (21.11.2009) seien erstmals wieder Protonenstrahlen in den 27 Kilometer langen Tunnel geschickt worden, teilte ein CERN-Sprecher mit. Mit dem Teilchenbeschleuniger an der deutsch-französischen Grenze sollen wissenschaftliche Rätsel zur Entstehung des Universums und zur Struktur der Materie gelöst werden.
Nach dem Start nur 36 Stunden in Betrieb
Die Anlage trägt die Bezeichnung Large Hadron Collider, kurz LHC. Unter großem Interesse der Weltöffentlichkeit war sie im vergangenen Jahr erstmals gestartet worden. Die Freude der Wissenschaftler währte aber nur kurz. Bereits 36 Stunden nach der Inbetriebnahme musste der Teilchenbeschleuniger wieder abgeschaltet werden.
Auslöser waren Probleme an einem der Transformatoren. 53 der insgesamt 9300 Magneten der Anlage wurden beschädigt. 14 Monate lang dauerten die Reparaturen. Zuletzt hatte sogar Anfang November ein Brotstückchen, das ein Vogel in einer Außenanlage verloren hatte, für Irritationen der Instrumente und Ingenieure gesorgt.
Forscher waren schon zu Hause
Nun aber scheint alles glatt zu laufen – mit kleinen Ausnahmen. Der erste Protonenstrahl floss neun Stunden früher als erwartet. "Wir mussten einige Wissenschaftler zurückrufen, sie waren schon nach Hause gegangen“, sagte der CERN-Sprecher. Im Kommenden Jahr sollen nun die ersten umfangreichen Experimenten durchgezogen werden. Wenn dann nicht wieder ein Brotkrümel den Betrieb stört.
Autor: Marko Langer
Redaktion: Stephan Stickelmann