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FC Bayern verliert bei FC Villarreal

6. April 2022

Der deutsche Rekordmeister FC Bayern muss um den Einzug ins Halbfinale der Champions League zittern. Die Münchener kassieren im Viertelfinal-Hinspiel in Villarreal eine verdiente Niederlage.

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Bayern-Spieler verlassen mit hängenden Köpfen den Platz
Lange Gesichter bei den Bayern-Spielern, nicht nur bei Thomas Müller (l.) Bild: Albert Gea/REUTERS

"Eine Karriere ist eine Serie von Aufs und Abs, von Comebacks", schrieb Alphonso Davies kürzlich auf Instagram. Nun lief der 21-Jährige wieder für den FC Bayern auf - nach fast vier Monaten Pause. Erst hatte eine Corona-Infektion den jungen Kanadier außer Gefecht gesetzt, dann als Folge eine Herzmuskelentzündung. Davies' Comeback verlief durchwachsen - und spiegelte damit die Leistung der Bayern wider: Sie verloren nach mäßiger Leistung das Viertelfinalhinspiel der Champions League beim spanischen Erstligisten FC Villareal verdient mit 0:1 (0:1).

"Wir wollen besonders variabel spielen", hatte Bayern-Trainer Julian Nagelsmann vor dem Anpfiff im Interview des Senders "DAZN" verkündet und damit auch die Aufstellung Davies' begründet: "Phonzie ist wieder da, das macht uns flexibler." Mit den schnellen Vorstößen des Defensivspielers über die linke Seite und seinen präzisen Zuspielen sind die Münchener normalerweise schwerer auszurechnen.

CONCACAF-"Spieler des Jahres" 

Seit Anfang 2019 spielt Davies für die Bayern und etablierte sich schnell in der Stammelf. Der Kanadier gehörte auch zu jener Mannschaft, die unter dem damaligen Trainer Hansi Flick im Mega-Erfolgsjahr 2020 das Triple aus Champions League, deutscher Meisterschaft und DFB-Pokalsieg holte.

Zweikampf zwischen Alphonso Davies und Villarreals Gerard Moreno
Bei seinem Comeback nach vier Monaten hatte Alphonso Davies einen schweren StandBild: Sven Hoppe/dpa/picture alliance

Gerade erst wurde Davies vom Fußballverband Nord- und Mittelamerikas sowie der Karibik (CONCACAF) zum Spieler des Jahres gekürt. Der Linksverteidiger der Bayern hatte in der WM-Qualifikation mit fünf Toren und acht Vorlagen in 13 Spielen großen Anteil daran, dass Kanada Ende des Jahres in Katar dabei sein wird und damit erstmals seit 1986 wieder zu einer Fußball-Weltmeisterschaft fährt.

Wacklig in der Abwehr, harmlos im Sturm

In Villarreal war Davies jedoch noch ein gutes Stück von seiner Bestform entfernt. Der Angriff, den Arnaut Danjuma in der achten Minute zum einzigen Treffer des Abends vollendete, wurde über seine linke Abwehrseite eingeleitet, Davies ließ sich ausspielen.

Danjuma (2.v.l.) bejubelt seinen Treffer zum 1:0 für den FC Villarreal
Ausgespielt: Danjuma (2.v.l.) bejubelt seinen Treffer zum 1:0 für den FC VillarrealBild: Pierre-Philippe Marcou/AFP/Getty Images

Auch seine sonst gefürchteten präzisen Anspiele ins Sturmzentrum blieben Mangelware, der Kanadier verzettelte sich zu oft - wie die gesamte Bayern-Mannschaft, die in der Abwehr wacklig und im Angriff harmlos blieb.

Die Niederlage der Münchener gegen den Europa-League-Sieger der vergangenen Saison hätte durchaus höher ausfallen können. Villarreal war die klar überlegene Mannschaft mit den besseren Torchancen. So traf Gerard Moreno in der 53. Minute den Pfosten. Vier Minuten später verhinderte Davies mit einer gelungenen Grätsche gerade eben das 2:0 für die Spanier, das erneut Moreno auf dem Fuß hatte.

"Verdiente Niederlage"

"Wir hatten nur ein, zwei Halbchancen", räumte Bayern-Offensivspieler Thomas Müller nach dem Abpfiff ein. Eine davon gehörte Davies: In der 66. Minute zog er aus 18 Metern flach ab, der wenig platzierte Schuss landete in den Armen von Villarreals Torwart Geronimo Rulli - symptomatisch für die harmlosen Angriffsbemühungen der Bayern. "Es war eine verdiente Niederlage", sagte Trainer Nagelsmann. "Es war kein gutes Spiel von uns."

Dennoch haben die Bayern noch eine realistische Chance, die Niederlage am kommenden Dienstag (Anpfiff um 21 Uhr MESZ) in der heimischen Arena wettzumachen und ins Halbfinale der europäischen Königsklasse einzuziehen. Dafür müssen sie sich aber deutlich steigern - auch Alphonso Davies.

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter